Im Rückblick auf das Jahr 2021 dürften Vielen in erster Linie die Unwetter und der damit einhergehende Starkregen und Hagel in Erinnerung bleiben. Beides hat auf den Feldern tiefe Spuren hinterlassen und schweizweit die Ernten geschmälert. Trotzdem, auch 2021 bricht laut einer ersten Bilanz von  MeteoSchweiz nicht mit einem langjährigen Trend: Die Temperatur lag mit 5,6 Grad im Mittel auch in diesem Jahr leicht über der Norm.

Warmer Winter mit viel Schnee und wenig Sonne

Zwar ist die Erhöhung der durchschnittlichen Jahrestemperatur 2021 klein (0,2 Grad gegenüber der Norm von 1981 bis 2010) und verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 sogar leicht unterdurchschnittlich, in letzterer Norm ist aber bereits eine Erwärmung um 0,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit eingerechnet, wie MeteoSchweiz schreibt.

Das auslaufende Jahr startete mit einem sehr milden Januar und Februar, in dem sogar Temperaturrekorde gebrochen wurden: in Vaduz mass man am 21. Februar fast 22 Grad. Der Winter sei aber auch von überdurchschnittlich grossen Niederschlägen geprägt gewesen, sowohl zu Jahresbeginn als auch im Dezember. Entsprechend gab es wenig Sonne.

Frühling und Sommer fielen ins Wasser

In ähnlichem Stil ging es in den Frühlingsmonaten weiter. Laut MeteoSchweiz erlebte die Schweiz das kälteste Frühjahr seit über 30 Jahren. Ab Mai gab es viel Regen. Der Sommer 2021 gilt als einer der nassesten seit Beginn der Aufzeichnungen, es gab aber wenige Hitzetage und blieb im Durchschnitt vergleichsweise kühl. Je nach Region wurden Regenmengen bis 190 Prozent des üblichen Werts gemeldet. Nördlich der Alpen führten die ständigen Niederschläge gegen Mitte Juli zu Hochwasser und Überschwemmungen.

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Massive Hagelschläge brachten Zerstörung

Unvergessen sind die Hagelzüge im Sommer. Korngrössen von gebietsweise 6 bis 7 Zentimeter seien sehr selten, stellt Meteo Schweiz fest. Solcher Ausnahme-Hagel brachte 2021 und damit verheerende Schäden an diversen Kulturen, Dächern und Fahrzeugen.

Im Herbst beruhigte sich das Wetter, September, Oktober und November fielen verbreitet regenarm, dafür insgesamt sonnig und warm aus.

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Gletscher schrumpften weiter

In Zeiten des Klimawandels sei auch ein «gutes» Jahr für die Gletscher in der Schweiz nicht gut genug, bilanziert die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz. Immerhin habe sich der Rückgang des Gletschereises 2021 verlangsamt, die Schmelze bis Ende September sei aber beträchtlich gewesen. Demnach gingen rund 400 Millionen Tonnen Eis verloren, was fast einem Prozent des verbleibenden Gletschervolumens in der Schweiz entspreche.

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In Zahlen

Jahrestemperatur: Im Mittel 0,2 Grad über der Norm 1981 bis 2010
Jahresniederschlag: Verbreitet 90 bis 115 Prozent der Norm  1981 bis 2010
Sonnenscheindauer: Jahressumme verbreitet 100 bis 110 Prozent der Norm