Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im vergangenen Jahr 216,7 Millionen Franken. Das sind 7 Prozent mehr als noch im Vorjahr, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Den operativen Gewinn (EBIT) steigerte Emmi um 4,8 Prozent auf 284,1 Millionen Franken. Die Profitabilität nahm ebenfalls zu: Sowohl die operative als auch die Reingewinnmarge stiegen um 0,4 Prozentpunkte an.

Die Aktionäre sollen nun eine höhere Dividende von 14 Franken je Aktie erhalten. Das ist 1 Franken mehr als noch im Vorjahr. Die veröffentlichten Zahlen liegen - ausser bei der Dividende - minimal über den Analysten-Erwartungen.

Emmi exportiert weiterhin Käse nach Russland

Emmi hält sein Russlandgeschäft momentan weiterhin aufrecht. «Wir exportieren jährlich Käse in Höhe von einigen Millionen Franken nach Russland», sagte Firmenchef Urs Riedener am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Damit mache das Geschäft in Russland etwa 0,1 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Aktuell liefere man weiter in das Land, denn beim Käse handle es sich schliesslich um ein Grundnahrungsmittel. «Wir halten uns aber an die Sanktionsbestimmungen der Schweiz», so Riedener.

Den abfallenden Rubel-Preis muss Emmi derweil nicht fürchten. «Wir wickeln in den Ländern, in denen wir keine Tochterunternehmen haben, die meisten Geschäfte in Schweizer Franken ab», sagte er. Das sei auch in Russland der Fall, deshalb müsse man das Risiko des Währungszerfalls nicht tragen. Eigene Mitarbeitende in Russland beschäftigt Emmi nicht und in der Ukraine hat das Unternehmen keine Kunden, wie Riedener sagte.

Herausforderung Engpässe

Den Umsatz hatte das Unternehmen bereits Ende Januar kommuniziert: Er stieg um 5,6 Prozent auf 3,91 Milliarden Franken. Davon waren jedoch 2,3 Prozent auf Akquisitionseffekte durch den Kauf der Chäs Hütte Zollikon, der Emmi Dessert USA, des Feta-Herstellers Athenos in den USA sowie durch den Verkauf des spanischen Ziegenkäsegeschäfts Lácteos Caprinos zurückzuführen. Organisch, das heisst aus eigener Kraft, betrug das Plus 3,6 Prozent.

Das positive Ergebnis beruhe auf einem diversifizierten Sortiments- und Länderportfolio sowie innovationsstarken Marken und einer anpassungsfähigen Organisation, heisst es in der Mitteilung.

Engpässe bei Lieferanten, in der Logistik und auf dem Arbeitsmarkt hätten Emmi allerdings stark gefordert. Zusätzlich machten dem Unternehmen auch die teilweise massiv höheren Rohstoff-, Material- und Energiepreise zu schaffen. Einen Teil dieser Mehrkosten habe das Unternehmen allerdings dank vorausschauender Planung, verbesserter Effizienz und regionaler Lieferketten kompensieren können.

Ausblick für 2022 höher

Das Management geht laut der Mitteilung davon aus, dass die schwierigen Rahmenbedingungen, die Unsicherheiten und der Inflationsdruck noch länger anhalten dürften. Auch die Rohstoff-, Material-, Logistik- und Energiekosten würden wohl weiterhin hoch bleiben, was zu einem die Inputkosten erheblich nach oben treibe.

Emmi wird deshalb die Preise für seine Produkte erhöhen. Zudem werde das Unternehmen aber auch gezielt in Wachstum und Effizienzsteigerung investieren. Weiterhin sei auch die Pandemie eine Herausforderung. Sie dürfte laut der Einschätzung der Verantwortlichen das Geschäftsjahr 2022 beeinflussen und der Food-Service-Bereich dürfte weiterhin unter dem Niveau von vor der Krise abschneiden.

Emmi geht im aktuellen Jahr für die gesamte Gruppe von einem organischen Umsatzwachstum von 2,5 bis 3,5 Prozent aus, während die Division Schweiz nochmals etwas schrumpfen werde, die Divisionen Europa und Americas jedoch weiter wachsen dürften. Emmi peilt einen EBIT von 290 bis 305 Millionen Franken und eine Reingewinnmarge zwischen 5 und 5,5 Prozent an.