Ideale Pflanzbedingungen herrschten am Dienstag in St. Gallen definitiv nicht. Es schüttete wie aus Kübeln. «Bei solchem Wetter würden wir auf unseren Feldern keine Kartoffeln pflanzen», wandte sich Landwirt Bruno Zähnler aus Waldkirch an die vierte Klasse des St. Leonhard Schulhauses. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich am Vormittag beim Marktplatz in St. Gallen eingefunden, wo fünf mit Erde befüllte Palettenrahmen standen – bereit für die  Kartoffelpflanzung, aus denen im Herbst anlässlich des 125-jährigen SBV-Jubiläums die Weltrekord-Rösti gemacht wird.

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Wissenswertes um die Kartoffel und den Anbau

Bruno Zähnler erzählte den Kindern zunächst etwas über die Geschichte der Kartoffel. Nämlich dass die Knolle ursprünglich aus Südamerika stammt und dass die Spanier, die sie entdeckten, anfangs nicht wussten, dass man Kartoffeln kochen muss, damit sie geniessbar sind.

Dann gab es viele Informationen zum praktischen Kartoffelanbau in der Schweiz. Zähnler erklärte anhand von Bildern, was es braucht, damit aus einer einzelnen Kartoffel im Herbst ein ganzer Haufen Kartoffeln entsteht. «Kartoffeln brauchen regelmässige Pflege und Behandlungen gegen Unkraut und Krankheiten», so Zähnler. Der Kartoffelanbau sei früher mit sehr viel Handarbeit verbunden gewesen, «heute machen wir das mit vollautomatischen Maschinen».

Nicht nur auf dem Marktplatz in St. Gallen, sondern in der ganzen Schweiz wachsen bis zum September, wo die Weltrekord-Rösti zubereitet wird, Kartoffeln für das Projekt heran. Die Kartoffeln spriessen entweder in öffentlichen Parkanlagen oder mobilen Installationen wie Big-Bags, Hochbeet oder Palettenboxen. Manchmal stehen sie in der Stadt, manchmal entdeckt man sie unverhofft mitten auf einem Strassenkreisel. Kommunikativ wird die Aktion in allen Kantonen von einem einheitlichen Visual mit der Aufschrift «Hier wächst ein Weltrekord» begleitet – mehr zu den Standorten und zum Vorhaben unter www.hier-waechst-ein-weltrekord.ch. bab[IMG 5]

Mit viel Eifer bei der Arbeit

Nach diesen Einführungen durften die Kinder selber Hand anlegen. Unter Anweisung von Bruno Zähnler und der Mithilfe von Fredi Mosberger, Vize-Präsident des St. Galler Bauernverbands, gruben die Kinder Furchen in die vorbereiteten Palettenkästen. Dann wurden in Windeseile die Kartoffeln reingelegt und rasch wieder mit Erde zugedeckt. Möglichst schnell fertig werden, um wieder ins Trockene zu kommen, schien das Motto vieler Kinder zu sein. An den schmutzigen Händen störten sich die Wenigstens, die konnten am nahen Brunnen gewaschen werden. Nach einer guten halben Stunde machte sich die Klasse bereits wieder auf den Rückweg zur Schule.

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Schulklasse hilft bei Kulturpflege mit

In den nächsten Monaten wird sich die Klasse zusammen mit dem St. Galler Bauernverband immer wieder um die Kartoffeln kümmern, sei es durch Unkraut jäten oder giessen der Pflanzen. Die Schülerinnen und Schüler werden zudem für bunte Dekorationen im Beet sorgen und sind auch bei der Ernte im Spätsommer mit dabei. Bis dahin müssen die Kartoffeln jetzt aber erst einmal wachsen.