Der Grossbrand beim Holzverarbeiter Swisskrono AG in Menznau LU brach am frühen Mittwochmorgen 9. August in einer Produktions- und Lagerhalle für Holzschnitzel aus. Im Einsatz standen rund 240 Feuerwehrleute aus mehreren Gemeinden. Eine Herausforderung war die Beschaffung von genügend Löschwasser aufgrund der grossen Dimensionen des Brandes. Aus Sicherheitsgründen wurde die Produktion im gesamten Werk heruntergefahren.  Zeitweise musste am Mittwoch auch der Bahn- und Strassenverkehr gesperrt werden. Im Verlaufe des Nachmittags konnte der Brand unter Kontrolle gebracht und der Betrieb im Holzverarbeitungswerk wieder zu drei Vierteln hochgefahren werden.

Wiederinstandsetzung dauert Monate

Bis die Holzlagerhalle samt Einrichtungen aber wieder ersetzt sei, werde es Monate dauern, erklärte der technische Direktor bei Swisskrono, Michael Knüsel. Allerdings sollen auch mobile und temporäre Lösungen geprüft werden. Die Feuerwehren standen auch am Donnerstag, 10. August noch im Einsatz. So müssten die rauchenden Holzhaufen mit Baggern auseinandergenommen werden, um Brandnester zu eruieren, wie der Luzerner Feuerwehrinspektor Vinzenz Graf erklärte.

Produktion muss vorübergehend neu ausgerichtet werden

Betroffen vom Brand war eine über 10'000 m2 grosse Halle zur Produktion und Lagerung von Holzschnitzeln. Feuer fing aufgrund der grossen Hitze auch ein nahes grosses Rundholzlager. Derzeit sei die Produktion von Spanplatten aus Recyclingholz nicht mehr möglich, weil die Holzaufbereitungsanlage brandgeschädigt sei. Der Anteil Altholz von rund 25 Prozent in Spanplatten könne so nicht mehr genutzt werden, und es müsse mehr Frischholz verwendet werden. Die Produktion könne aber gleichwohl aufrechterhalten und die Belieferung der Kunden sei sichergestellt.

Es fehlt an Lagerplatz

Eher Sorgen bereite die konstante Anlieferung des Rohstoffes Holz, weil aufgrund des Brandereignisses nun Lagerplatz fehle. Und es brauche bald eine neue Energiequelle für die Herstellung der MDF-Platten, wie Mediensprecher Benjamin Stumpf erläuterte. Bisher sei dafür Prozesswärme aus der Verbrennung von Altholz verwendet worden.  Die Brandursache ist bisher nicht bekannt und wird ermittelt.

Die Swisskrono AG beschäftigt am Sitz in Menznau rund 490 Mitarbeitende. Hier werden jährlich rund 600'000 m3 Holz verarbeitet. Weltweit sind an acht Standorten rund 5000 Mitarbeitende für den Konzern tätig, das globale Verarbeitungsvolumen beträgt jährlich 6 Mio m3 Holz. Beliefert werden 121 Länder. Hergestellt werden eine Vielfalt von Holzprodukten für Böden, Möbel und Baustoffe.