Die spanischen Provinzen Murcia, Valencia und Alméria - Hochburgen der Gemüseproduktion - wurden seit Wochen erst von starkem Regen, ab Jahreswechsel dann von Schnee und Frost heimgsucht. Auch in Süditalien sind Plastikzelte und -tunnel unter dem Schnee zusammengebrochen. Die Produktion von Artischocken, Broccoli, Sellerie, Blumenkohl und Kürbisgewächsen ist grösstenteils zerstört worden, dies berichten der «TagesAnzeiger» und der «Bund».

Während in grösseren Ländern wie Grossbritannien die Salatregale derzeit leerbleiben können, kann die Schweiz das erforderliche Gemüse noch beschaffen - wenn es auch nicht einfach ist. Besonders schwierig zu bekommen sei derzeit Eisbergsalat, sagt Marc Wermelinger gegenüber dem «TagesAnzeiger». Wermelinger ist Geschäftsführer des Verbandes des Schweizer Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels (Swisscofel). Weil auch die Qualität nicht immer stimme, steige der Rüst- und Aufbereitungsaufwand für die Importeure und damit der Preis. «Verteuerungen um 100 Prozent und mehr sind hier keinesfalls ungewöhnlich», so Wermelinger.

Nüsslisalat: 25 bis 28 Franken pro Kilo

Drastisch teurer wird derzeit auch der Nüsslisalat, was einerseits an der Lage in Süditalien liegt, aber auch daran, dass die heimische Produktion wegen dem Wetter unterdurchschnittlich ausfällt. Laut Marc Wermelinger liegt der Kilopreis auf dem Engrosmarkt Zürich derzeit zwischen 25 und 28 Franken. Normalerweise sind es 14 bis 16 Franken.

Wermelinger erwartet aber nicht, dass die Preise für Importgemüse noch viel höher steigen werden. Preisempfindliche Verarbeiter wie Grossküchen hätten bereits begonnen, auf inländisches Lagergemüse auszuweichen. Erfreulich für die heimischen Gemüseproduzenten: Laut Valérie Maertens, Mediensprecherin des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten, spüren sie eine verstärkte Nachfrage nach Lagergemüse.

jw