Als Folge des Kriegs in der Ukraine steigen die Mischfutterpreise in der Schweiz weiter an, meldet die Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten (VSF) in einer Mitteilung. Die angespannte Versorgungslage habe zu höheren Preisen bei Proteinträger (Sojaschrot, Maiskleber etc.), Energieträger (Futterweizen, Gerste, Hafer etc.) und Zusatzstoffen (Vitamine, Aminosäuren, Enzyme usw.) geführt. Die Schweizer Mischfutterhersteller müssten aufgrund dessen in den nächsten Tagen und Wochen ihre Preise der Marktsituation entsprechend erneut anheben, heisst es.

Ausserordentliche Situation

Die Preissprünge im internationalen Markt führten zu einer Ausnahme-Situation in der Schweiz. Normalerweise werden mit Zöllen die Futtermittelrohstoffe auf das festgesetzte Preisniveau verteuert, diese wurden bereits Mitte März vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) wegen den hohen Preisen gesenkt. Heute liegen die Grosshandelspreise der wichtigsten Futtergetreidearten selbst ohne Zölle einige Franken über den Schweizer Preisen für inländisches Futtergetreide, so die VFS. Diese Preiskonstellation habe es bislang ein einziges Mal, nämlich während der Rohstoffpreishausse Ende 2007 gegeben.

Laut Expertenschätzungen erhöhen sich die Preise beim Mischfutter um fünf bis sieben Franken pro 100 kg, bei Proteinkonzentraten um bis zu 15 Franken pro 100 kg.

Endprodukte könnten teurer werden

Die Tierproduzenten müssen die Preiszuschläge gemäss VSF unbedingt weitergeben können, um die Wirtschaftlichkeit ihrer Produktion nicht weiter zu schwächen und damit die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können.

Die Mehrkosten des Futters haben nach Schätzung der VSF für die Endprodukte in etwa folgende Auswirkungen:

  • 2 Rappen pro Ei
  • 50 Rappen pro Kilogramm Schweinefleisch
  • 20 Rappen pro Kilogramm Geflügelfleisch
  • 1 Rappen pro Kilogramm Milch

Ausserdem seien die höheren Energie- und Logistikkosten auf allen Stufen mit einzuberechnen. «Damit ergeben sich an der Ladentheke spürbare, vertretbare Verteuerungen, welche jedoch die Produktion im Inland sichern», schreibt die VSF.