Mais ist eine Kultur mit Vorteilen, der Schweizer Bauernverband (SBV) bezeichnet sie als guten Hofdüngerverwerter. Dank Zucht und längerer Vegetationsperiode sind ausserdem die Ertragsmengen beim Silomais gestiegen: von 465 kg/a im Jahr 2000 auf 513 kg/a 2018.

Grosse Importmengen

Interessant ist der Vergleich der Inlandproduktion von Mais zu Futterzwecken und den Importmengen. In seinem Bericht zum Potenzial ausgewählter Ackerkulturen in der Schweiz gibt der SBV zwar zu bedenken, dass wegen verarbeiteter Einfuhrware wie z. B. Maiskleber keine direkten Schlüsse möglich sind. Würde jedoch die Hälfte des importierten Futtermais mit Schweizer Körnermais ersetzt, bräuchte es eine zusätzliche Anbaufläche von gut 6000 ha.

Der Bericht ist 2021 erschienen. Seither ist die Anbaufläche für Körnermais zwar gestiegen (Stand 2022 waren es nach Zahlen des Getreideproduzentenverbands (SGPV) 17 242 ha, gegenüber 12 500 im Jahr 2021). Den Rekord von 2020 mit knapp 20000 ha Körnermais erreichte man aber nicht und selbst damals, als das Wetter mitspielte und überdurchschnittliche Erträge einbrachte, war der Bedarf der Futtermittelhersteller laut SGPV nur zu ungefähr 75 Prozent gedeckt.

Knackpunkt Deckungsbeitrag

Die Zahlen sprechen für sich und die Forderung nach mehr Swissness in der Tierhaltung vonseiten Konsumenten zeigt in dieselbe Richtung. Aber es hapert an der Wirtschaftlichkeit.

Der SBV stellte fest, dass die Deckungsbeiträge (DB) für Mais seit 2017 tendenziell sanken. Auch die neusten Berechnungen der Agridea zeigen keine Zunahme, der DB liegt 2023 bei Fr. 2095.–/ha ÖLN-Körnermais. Nicht eingerechnet sind dabei weitere mögliche Beiträge:

Verzicht auf Herbizide: Fr. 250.–/ha

Angemessene Bodenbedeckung: Fr. 250.–/ha

Schonende Bodenbearbeitung: Fr. 250.–/ha

Effizienter Stickstoffeinsatz: Fr. 100.–/ha

Landschaftsqualitätsbeitrag: bis Fr. 360.–/ha

Damit liessen sich – theoretisch – maximal zusätzlich Fr. 1210.–/ha lösen, was die Wirtschaftlichkeit vergleichbar mit jener von ÖLN-TOP-Winterweizen macht (DB 2023: Fr. 3062.-/ha, ohne zusätzliche Beiträge). Vorausgesetzt, der Ertrag stimmt.