Die Schweizer Holzernte stieg 2022 insgesamt um 4 Prozent auf 5,2 Millionen Kubikmeter an, teilt das Bundesamt für Statistik (BFS) mit. Es ist der vierte Anstieg in Folge. Am stärksten war das Plus in den Alpen und Voralpen mit je 8 Prozent. Die Regionen Mittelland, Jura und Südalpen verzeichneten dagegen nur leichte Anstiege.

Vor allem Private schlagen mehr

Besonders deutlich stieg die Holzernte dabei in privat bewirtschafteten Wäldern: 10 Prozent mehr Holz wurde dort geschlagen. «Eine wichtige Rolle spielte dabei wohl der Anstieg der Holzpreise», mutmasst das BFS. Im Vergleich dazu blieb die Ernte in den öffentlichen Wäldern konstant. Die privaten Wälder machen knapp ein Drittel der Waldfläche der Schweiz aus.

Immer mehr Holz wird verfeuert

Durch die Energiekrise im Vorjahr stieg insbesondere die Ernte vom Energieholz deutlich an (+7 Prozent). Immer mehr Schweizer Holz wird also in Form von Stückholz oder Holzpellets verfeuert. Insgesamt wurde 2022 mehr als 40 Prozent der Holzernte als Energieholz verwendet. Dieser Anteil hat sich in den vergangen 20 Jahren fast verdoppelt. «Dies kann als Antwort auf die unsichere Energieversorgung und die steigenden Energiepreise verstanden werden», schreibt das BFS weiter.

Industrieholz geht zurück

Gleichzeitig ging das Volumen von Industrieholz deutlich zurück (-12 Prozent). Sowohl für Industrie- als auch Energieholz werden eher minderwertige Hölzer und Holzreste verwendet. Daher entscheidet oft der Preis, ob das Holz eher verheizt oder für industrielle Zwecke eingesetzt wird.

Das hochwertigere Stamm- beziehungsweise Sägeholz machte 2022 die Hälfte der Holzernte aus. Vor 20 Jahren lag der Anteil noch bei 70 Prozent. In Sägewerken wird dieses Holz etwa für den Hausbau oder die Möbelindustrie weiterverarbeitet.

Forstbetriebe mit Verlusten

Insgesamt bleibt die Forstwirtschaft in der Schweiz aber defizitär. Die rund 650 Forstbetriebe erwirtschafteten 2022 einen Verlust von 18 Millionen Franken. Dies ist fast drei Mal so viel wie noch im Vorjahr. 2020 hatten die Verluste gar bei 44 Millionen Franken gelegen. Verlustreich ist insbesondere die Bewirtschaftung in den Alpen und Südalpen. Durch das schwierige Gelände ist die Arbeit dort sehr ressourcen- und personalintensiv.