Während die Produktionskosten für Milch auf einem hohen Niveau bleiben, kündigte die Milchverarbeiterin Elsa, eine Migros-Tochter, im Juni ihren Produzenten eine Reduktion von 1,5 bis 2 Rappen pro Kilo Milch an. Aus diesem Grund haben sich heute Donnerstag (21. September) Milchproduzentinnen und Milchproduzenten von Uniterre und dem Bernisch Bäuerlichen Komitee (BBK) vor der Elsa-Fabrik im freiburgischen Estavayer-le-Lac versammelt. Sie wollten damit gegen die angekündigte Preissenkung demonstrieren. Dies heisst es in einer Medienmitteilung.
Die Preissenkung wird als Affront verstanden
In der Mitteilung heisst es weiter: «Obwohl sich die Migros in ihrer Öffentlichkeitsarbeit damit brüstet, der Käufer zu sein, der den Produzent(innen) den besten Preis bietet, deckt dieser Preis die Produktionskosten nicht und bietet den Bäuerinnen und Bauern kein gerechtes Einkommen.» Und es wird nachgedoppelt: «Angesichts der Inflation, die wir seit nunmehr fast zwei Jahren erleben, ist diese Preissenkung ein weiterer Affront gegenüber den Menschen, die uns ernähren.» Im Grasland Schweiz mit langer Milchwirtschaftstradition habe es anfangs dieses Jahres nur noch 17 600 Milchbauern und -bäuerinnen gegeben. Die Verantwortlichen fragen sich, wann die Blutung aufhören soll.
Die Werbung ist irreführend
«Es ist höchste Zeit, dass auf verschiedenen Ebenen Massnahmen ergriffen werden, um die Schweizer Milchbauernhöfe zu erhalten. Die Haltung der Käufer und Verarbeiter ist bedauerlich. Statt Millionen in irreführendes Werbung mit Nachhaltigkeit zu investieren, wäre eine gerechte Entlohnung der Bauern und Bäuerinnen viel nützlicher», sind die Verantwortlichen der Aktion der Meinung. Und zum Schluss wird gefragt: «Aber was kann man schon von einem Unternehmen erwarten, dessen anscheinend einziges Ziel es ist, maximale Gewinne zu erzielen, ohne Rücksicht auf soziale oder ethische Erwägungen?»