Die Mehrheit der Bevölkerung sei der Meinung, dass eine Verfassungsbestimmung zu den Hörnern unnötig und sogar kontraproduktiv sei, sagte er am Sonntag vor den Bundeshausmedien. Die Agrarpolitik erfülle bereits weitgehend die Erwartungen an das Tierwohl, sagte Schneider-Ammann. Landwirte sollten auch nicht mit Anreizen in eine weniger zeitgemässe Richtung getrieben werden.

Heute hätten rund drei Viertel der Kühe keine Hörner. "Das mag man bedauern, das hat aber praktische Gründe." Für die anderen Tiere und für die Halterinnen und Halter sei das Verletzungsrisiko höher. Zudem brauchten Tiere mit Hörnern mehr Platz. "Mit dem Nein haben die Bürgerinnen und Bürger der heutigen Agrarpolitik ihr Vertrauen ausgesprochen."

Eine Absage an horntragende Kühe und Ziegen sei es aber nicht, sagte Schneider-Ammann an die Adresse des Initianten Armin Capaul. Dessen Verdienst sei es, dass sich die Bevölkerung zu den Hörnern habe äussern können. "Armin Capaul hat uns gezeigt, dass man in unserem Land praktisch im Alleingang eine Initiative lancieren und zur Abstimmung bringen kann. Châpeau!"

sda