Zwar liegt die Phosphorkonzentration des Baldeggersees schon seit 2009 unter dem Sollwert von 30 mg pro m3 Seewasser. Auch dank seeexternen Massnahmen in der Landwirtschaft konnte der Eintrag seit den 80er Jahren halbiert werden. Noch immer gelange aber zuviel Phosphor in den See, der Eintrag sei immer noch doppelt so hoch, wie der See ertrage. Das sei nur mit weitern Massnahmen in der Landwirtschaft zu erreichen, schreibt der Gemeindeverband Baldegger- und Hallwilersee.

Alarmierend sei, dass von August bis Oktober auf dem Seegrund kein Sauerstoff mehr gemessen wurde. Das wird neben dem zu hohen Nährstoffeintrag auf das zu warme Wetter dieses Jahr, aber auch auf den aus Kostengründen reduzierten Sauerstoffeintrag zurückgeführt. Solch sauerstofflose Zustände seien letzmals vor 30 Jahren festgestellt worden. Das Risiko bestehe, dass so die Lebewesen in dieser Zone absterben und noch zusätzlich Phosphor aus den Sedimenten gelöst werde, der See sich somit selber dünge.

Wegen Budgetkürzungen des Kantons wurde in den letzten Jahren der Sauerstoffeintrag reduziert. Nun hat der Gemeindeverband als Sofortmassnahme entschieden, dem See wieder zusätzlichen Sauerstoff zuzuführen. In Zukunft seien wegen den Klimawandels wärmere Jahre zu erwarten. Damit steige der Sauerstoffbedarf der Mittellandseen wieder an.

js