Josef Bircher, wäre es nicht an der Zeit, nach acht Jahren den Standort zu wechseln, weg von Zug, in eine grössere Stadt wie Luzern?
Josef Bircher: Die Wahl ist vor acht Jahren bewusst auf Zug gefallen. Zum einen, weil es in Luzern bereits einen grossen Wochenmarkt gibt, an dem auch Bioproduzenten ihre Produkte anbieten. Zum anderen ist das Ambiente im Zuger Seebecken einmalig. Der Biomarkt war in Zug von Anfang an sehr willkommen. Der jährlich gleiche Standort hilft uns, Synergien in der Organisation zu nutzen. Ein Wechsel in eine andere Stadt steht derzeit nicht an.

Gibt es überhaupt noch eine Nachfrage von neuen Anbietern? Es sind ja seit Jahren fast immer die gleichen Stände.
Die Nachfrage ist hoch und wir müssen jedes Jahr Anbieter abweisen. Dieses Jahr gibt es elf neue Stände. Es sind junge Direktvermarkter, die moderne Vertriebskanäle nutzen. Sie finden hier die Möglichkeit, Kontakte zu neuen Kunden zu knüpfen.

Wie beurteilen Sie grundsätzlich den Biomarkt, das heisst Angebot und Nachfrage?
Der Biogesamtmarkt wächst kontinuierlich – auch in der Zentralschweiz. Das grösste Potenzial liegt im Getreidebau. Hier will Bio Suisse die einheimische Produktion weiter fördern. Dies führt dazu, dass sich Bauern im Talgebiet mit Möglichkeiten für Ackerbau eine Umstellung auf Biolandbau überlegen.

Aber der Marktanteil von Bioprodukten ist ja nach wie vor gering, letztes Jahr waren es erst etwas über sieben Prozent . . .
Bioprodukte entsprechen den Bedürfnissen der Konsumenten und decken einen immer grösseren Markt ab. 2015 haben 46 Prozent aller Konsumenten mehrmals pro Woche Knospe-Produkte eingekauft. Marktanteile von 24,3 Prozent bei den Eiern oder 18,6 Prozent beim Gemüse zeigen, dass die Basis für einen fortlaufenden Erfolg von Bio gelegt ist. Der Biomarkt wächst Jahr für Jahr.

Interview js

Ausführlicher Bericht in der BauernZeitung Zentralschweiz/Aargau vom 2. September.