«Unsere Dachorganisation SMP flösst uns seit den Änderungen an ihrer Spitze im Jahr 2013 wieder Vertrauen ein», sagte René Vonlanthen, Präsident des Freiburgischen Milchverbands (FMV), am Freitag vor den Delegierten in Neyruz. Es sei besser, die «alten Geschichten» zu vergessen. Der FMV sei ein Partner, auf den man bei den SMP höre, so Vonlanthen weiter. Auch FMV-Direktor Clément Moret betonte in seinen Ausführungen, dass der Besuch einer SMP-Spitzendelegation beim FMV im letzten Dezember die Basis für eine neue und bessere Zusammenarbeit gelegt habe.

 

Freiburgischer Milchverband wird in Bern «sehr gehört»

SMP-Präsident Hanspeter Kern bestätigte in seinen Grusswort vor den Delegierten, dass die Zusammenarbeit zwischen den SMP und dem FMV eine positive Entwicklung erfahren habe. Es sei wichtig, dass die Produzenten mit einer Stimme sprechen, zudem müsse aber die Zusammenarbeit in der ganzen Branche funktionieren. Der stellvertretende SMP-Direktor Stephan Hagenbuch nahm Bezug auf Bemerkungen von René Vonlanthen und betonte gleich zweimal, dass der FMV «in Bern nicht nur gehört, sondern sehr gehört» werde.

 

Milchmarkt wird sich zyklisch entwickeln

Stephan Hagenbuch skizzierte in seinem Kurzreferat die Lage auf dem Milchmarkt, der sich zyklisch entwickeln werde. Man müsse aufpassen, dass nicht zu viel Milch produziert werde, sonst bezahle man dies nachher beim Preis. Niemand wisse genau, wie die Entwicklung verlaufe. Das Ziel müsse sein, das Niveau des heutigen Richtpreises von 71 Rp./kg so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, so Hagenbuch. Er zeigte sich zuversichtlich, dass man die Lage beim Butter, die sich ähnlich wie 2008 präsentiere, verwalten könne, nicht zuletzt mit der neu gegründeten Lactofama AG. Die Lactofama AG sei kein Milchpool, betonte Hagenbuch, und es gebe auch keine Verpflichtung, dieser Firma C-Milch zu liefern.

 

FMV wollte zuerst nicht bei der Lactofama beitreten

René Vonlanthen sagte in seiner Ansprache, dass die Skepsis des FMV-Verwaltungsrats und des VMC-Vorstands zuerst zur Weigerung führte, der Lactofama nicht beizutreten. «Die Auseinandersetzung um den Milchpool, den uns die SMP gegen unseren Willen aufzwingen wollte, hat Spuren hinterlassen», zeigte Vonlanthen auf. «Nach mehreren Diskussionen konnten wir gewisse Bedingungen durchsetzen. Eine davon war, dass die Butterlager, welche die Betriebe vor der Gründung der Lactofama aufgebaut hatten, zu Lasten dieser Betriebe und ihrer Produzenten gehen sollten. Damit wollten wir verhindern, dass ein grosser Akteur die seit Anfang Jahr angehäuften Butterlager mit dem Geld aller Beteiligten abbaut. Dieser Akteur muss eine striktere Segmentierung vornehmen», machte der FMV-Präsident klar. Für Vonlanthen ist klar: «Ich denke, dass wir kein grosses Risiko eingehen. Wir müssen der SMP die Chance geben, eine Lösung zur Beseitigung der saisonalen Überschüsse, die Druck auf das Milchpreisniveau machen, einzuführen».

Alois Heinzer