So ist vor allem die Gruppe der qualitätsbewussten Konsumenten auch bereit, mehr für Produkte aus Weidehaltung zu bezahlen, während die Gruppe der Weidebefürworter, die den Wissenschaftlern zufolge durch ein geringeres Einkommen und geringeres Bildungsniveau geprägt ist, eine signifikant geringere Zahlungsbereitschaft beispielsweise für Weidemilch zeigt.

„Das Phänomen, dass Verbraucher in ihrer Rolle als Bürger die Weidehaltung zwar bevorzugen, als Konsument jedoch weniger darauf achten, welche Produkte sie letztlich kaufen, wird häufig als ,Consumer-Citizen-Gap‘ beschrieben“, erklärten die Göttinger Agrarökonomen. Ihren Ausführungen zufolge gibt es eine klare Diskrepanz zwischen den Wünschen als Bürger und dem Verhalten als Konsument.

Die Wissenschaftler sehen in dem Wunsch der Verbraucher nach Weidehaltung eine große Herausforderung für die deutsche Milchwirtschaft. Sie führten hierzu an, dass in den vergangenen Jahren große Betriebe mit Kuhzahlen jenseits der 500 Tiere immer mehr an Bedeutung gewonnen hätten. In solchen Großbetrieben finde sich jedoch kaum Weidehaltung.

AgE