Auch 3.5 Jahre nach Beginn der Kampagne «Schon geschnallt?» gaben gleich wie in der ersten Online-Umfrage gerade einmal fünf Prozent der 2243 Teilnehmenden an, beim Fahren eines Fahrzeugs immer einen Sicherheitsgurt zu tragen. 

Laut einer Mitteilung der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) und dem Schweizer Bauernverband (SBV) ist die Kampagne zwar sehr bekannt und wird verstanden, doch viele der Fahrerinnen und Fahrer sind bei der Umsetzung inkonsequent. Dabei hätten zahlreiche tödliche Unfälle durch das Angurten verhindert werden können, so die BUL und der SBV. 

10'749 Fahrzeuge im Einsatz

Laut Mitteilung haben die Umfrage-Teilnehmenden 10'749 Fahrzeuge auf ihren Betrieben im Einsatz. 48 Prozent der Fahrzeuge seien bereits mit einem Sicherheitsgurt gekauft worden, 15 Prozent wurden nachgerüstet. Folglich fehle  bei 37 Prozent der Fahrzeuge der Sicherheitsgurt. 

Als häufigster Grund (44%) für die Nachrüstung eines Gurts sei genannt worden, dass es sich um einen Lehrbetrieb handle. Bei Lernenden ist ein Gurt obligatorisch. Weitere Gründe seien die Erhöhung der Sicherheit (33%), Angestellte (12%) oder Betriebskontrollen (10%). In zwei Prozent der Fälle sei die Kampagne «Schon geschnallt?», der ausschlaggebende Punkt gewesen. 

Erfahren Sie hier mehr über das Aufrüsten eines Fahrzeugs mit einem Sicherheitsgurt.

Sicherheitsgurte fehlen auf einigen Betrieben immer noch gänzlich

Während in der ersten Umfrage fast jeder zweite Traktor über keinen Sicherheitsgurt verfügte, sank der Anteil laut Umfrage auf 37 Prozent. Auf 31 Prozent der Betriebe würden alle Fahrzeuge auf dem Betrieb mit einem Sicherheitsgurt ausgestattet sein. Hingegen auf 10 Prozent der Betriebe fehle gänzlich bei allen Fahrzeugen der Sicherheitsgurt. Im Vergleich zur ersten Studie sei dieser Anteil um sieben Prozent gesunken. 

Die Vorbildfunktion als wichtigste Motivation

Laut Umfrage gaben 48 Prozent der Teilnehmenden an, selten oder nie einen Sicherheitsgurt zu tragen. In der ersten Umfrage seien es noch 55 Prozent gewesen. Die Bereitschaft einen Sicherheitsgurt zu tragen ist laut Mitteilung um im Vergleich zur ersten Umfrage um 10 Prozent gestiegen. Als wichtigste Motivationsgründe für diejenigen, die sich doch anschnallen, gelte dabei die Vorbildfunktion gegenüber den Lernenden und Mitarbeitenden und die Verbesserung beim Gurtsystem, heisst es in der Mitteilung von BUL und SBV.

 An dritter Stelle sei das Gurtenobligatorium genannt worden. Warnhinweise beim Nichttragen, Unfallereignisse im Umfeld oder der Wunsch von Angehörigen würden zudem die Motivation steigern. 

Trotz Wichtigkeit hapert es an der Umsetzung

Trotz der Bekanntheit der Kampagne, zeigt auch die erneute Durchführung der Umfrage, dass es an der Umsetzung noch hapert. Wie wichtig das Anschnallen in Fahrzeugen ist, hätten jedoch Unfälle infolge Fahrzeugsturz gezeigt: «Angegurtete Personen kamen in der Regel mit leichten oder gar keinen Verletzungen davon. Fahrzeugstürze ohne getragenen Sicherheitsgurt hingegen hatten oft schwere bis tödliche Folgen», geben BUL und SBV abschliessend zu bedenken.