Wenn man (oder frau oder was auch immer) heute ins Restaurant geht, ist es ja schon erstaunlich, welche Auswahl an Speisen es da mittlerweile gibt. Jenste Klassiker, aber auch immer mehr Exotisches und dies natürlich auch immer in Veggie- oder veganer Ausführung. Denn man (oder frau oder was auch immer) will ja seinen Lebensstil gerne ohne Einschränkungen ausleben.
So gross die Auswahl an eben solchen lebenseinstellungsgerechten Menüs ist, so klein ist sie, wenn es um wirklich gesundheitsrelevante Ernährungsformen geht. Nehmen wir zum Beispiel die Zöliakie. Und nein, nicht die Hypster, sondern die wirklich Betroffenen. Das hat nichts mit persönlicher Einstellung und Freiheit zu tun, sondern mit drei Tagen auf dem Klo oder nicht.
Wenn man sich ein bisschen mit dem Thema auseinandersetzt, gibt es einem schon zu denken, welch Riesengeschrei gemacht wird, wenn Fleisch und Fleischersatz auf demselben Grill zubereitet werden. Besonders, weil für andere wenige Spuren einer Zutaten darüber entscheiden, ob sie sich Gedanken darüber machen müssen, ob der zu Coronazeiten gehamsterte Vorrat an Toilettenpapier noch reicht. Nur ist das eine halt freiwillig und das andere nicht. Dazu kommt, dass es recht simpel ist, vegetarisch oder vegan zu kochen. Glutenfrei ist schon recht anspruchsvoll, vor allem, wenn es nicht in einer gänzlich glutenfreien Küche passiert. Und so bleibt in den meisten Restaurants die Seite mit glutenfreien Menüs leer oder man hat die Wahl zwischen Salat und … Servietten. Es wäre schön, wenn in Zukunft bei aller Polemik über freiwillige Essensgewohnheiten auch an jene gedacht würde, die leider wirklich keine Wahl haben – und das im wahrsten Sinne des Wortes.