SchwingsportChristian Stucki kündigt seinen Rücktritt an Nach dem Rücktritt von Schwingerkönig Christian Stucki hängt ein weiterer «böser Berner» die Zwilchhosen an den Nagel. Der 36-jährige Haslitaler Simon Anderegg war über Jahre einer der zuverlässigsten Leistungsträger im starken Berner Team. Schon im Alter von acht Jahren stieg er erstmals in die Schwingerhosen, zehn Jahre später gewann er bereits seinen ersten Kranz.
115 Kränze gewonnen
Mit seiner Grösse von 181 Zentimeter war er sicher nicht der grösste Athlet im Sägemehlring, dank seiner vielseitigen Technik und der überragenden Wettkampfübersicht feierte er dennoch eine eindrückliche Anzahl an Erfolgen. Total 115 Kränze, davon vier Eidgenössische, fünf Kranzfestsiege, zehn Brünigkränze und 15 Kränze am Berner Kantonalen, das Palmarès von Simon Anderegg liest sich eindrücklich. «Der Sieg am Schwarzsee-Schwinget und der hundertste Kranz, den ich an meinem Heimfest auf dem Brünig feiern konnte, waren sicher zwei Erfolge, die unvergesslich bleiben werden», blickt Simon Anderegg auf seine grossartige Schwingerlaufbahn.
Technischer Leiter des Schwingklubs Meiringen
Im vergangenen Jahr übernahm Simon Anderegg seinen elterlichen Original-Braunviehzucht-Betrieb in Meiringen BE. 22 reinrassige OB-Kühe und 30 Jungtiere stehen im Stall, rund 28 Hektaren Land bewirtschaftet er. Auch wenn Simon Anderegg in seiner Karriere von grösseren Verletzungen weitgehend verschont wurde, das intensive Training und die Schwingfeste zusammen mit der körperlichen Arbeit auf dem Betrieb beanspruchten seinen Körper von Jahr zu Jahr intensiver. «Vor allem die Regeneration wurde immer anspruchsvoller und benötigte immer mehr Zeit», so der gelernte Landwirt.
Nach reiflicher Überlegung entschloss sich der sympathische Berner Oberländer Landwirt, sein Aktivzeit abzuschliessen. Dennoch wird Simon Anderegg auch in Zukunft noch im Schwingkeller anzutreffen sein. Als technischer Leiter vom Schwingklub Meiringen wird er bestrebt sein, seine grosse Erfahrung an jungen Schwingern weiterzugeben.
