«Ich schau dir in die Augen, Kleines.» Dieses berühmte Filmzitat von Humphrey Bogart aus dem Film «Casablanca» hat wohl jeder schon mal gehört. In den letzten zwei Jahren haben wohl wir alle uns mehr in die Augen geschaut. Es blieb uns ja auch nichts anderes übrig, denn Pickelfresse, grosse Nase, krumme Zähne, Doppelkinn, das alles wurde wunderbar von der gesellschaftsspaltenden Maske verdeckt. Die Augen sind der Spiegel der Seele, sagt man. Aber man muss dann halt auch in diesen Spiegel schauen, um was zu sehen. Und wenn man mal bewusst in die Augen seines Gegenübers schaut, kann man erkennen, wie viel die Augen einem eigentlich sagen können.

Die Augen können so vieles 

Augen lachen, strahlen, weinen, fragen, antworten. All das kann man in den Augen eines anderen erkennen, man muss halt einfach schauen. Die Maskentragpflicht hat meiner Meinung nach unserer oberoberflächlichen Gesellschaft keineswegs geschadet. Denn dadurch, dass wir alle, egal ob Banker oder Bettler, eine Maske tragen mussten, wurden wir doch nicht gespalten, sondern gleich! Ein Blick sagt mehr als tausend Worte … und vielleicht war es auch genau dieser Umstand, der da einigen «Mehrbesseren» sauer aufgestossen ist. Denn Goldzähne, aufgespritzte Lippen und falsches Grinsen waren plötzlich auch hinter der Maske versteckt und somit waren sie auch nur noch eine/einer von vielen.

Bitte weiterhin in die Augen, und damit tiefer in die Seele blicken

Ich hoffe, dass auch jetzt nach dem Ende der Maskenpflicht die Menschen sich weiterhin offen und ehrlich in die Augen und somit tiefer in die Seele schauen und sich nicht wieder von Oberflächlichkeiten, falschem Grinsen und dergleichen blenden lassen. Denn wie es ein belgisches Sprichwort so schön beschreibt: «Man kann mit der Zunge lügen, aber nicht mit den Augen.»