Vergangenes Wochenende hat das Schweizer Stimmvolk entschieden, die Fair-Food-Initiative abzulehnen. Die politischen Debatten im Vorfeld der Abstimmung zeigten aber, dass sich Befürworter und Gegner in zumindest einem Punkt meist einig waren: Mehr Nachhaltigkeit und Transparenz hinsichtlich der Herkunft und der Produktionsweise von Lebensmitteln sind wünschenswert. Diesem Bedürfnis widmet sich das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) schon seit geraumer Zeit und hat mit dem «Smart Tool» bereits einen weltweit erprobten Lösungsansatz entwickelt.

Nachhaltigkeitsbewertung

Das FiBL hat die Methode Smart (Sustainability Monitoring and Assessment Routine) zur Nachhaltigkeitsanalyse und Bewertung von landwirtschaftlichen Betrieben und Lebensmittelunternehmen entwickelt. Sie basiert auf den Nachhaltigkeitsleitlinien der Welternährungsorganisation FAO und kann die Nachhaltigkeit eines Betriebes glaubwürdig, transparent und vergleichbar bewerten: Eine Übersichtsgrafik zeigt dem Landwirt, wie gut er sein Nachhaltigkeitsziel erreicht und vergleicht es zusätzlich mit anderen Höfen. Wie genau das Smart Tool funktioniert, erklärt FiBL in einem Video:

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Bündelt Expertenwissen

Das Tool bündelt langjähriges Expertenwissen des FiBL und wird heute bereits in vielen Produktbereichen erfolgreich angewendet – von Schweizer Milchvieh-, Ackerbau- und Obstbaubetrieben, bis hin zu Kaffeebauern in Afrika, Teebauern in Asien und Avocado-Produzenten in Lateinamerika. 

Zu aktuellen Smart-Projekten gehören beispielsweise die Nachhaltigkeitsbewertung von 185 Knospe-Betrieben zur Weiterentwicklung des Standards und zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistungen sowie die Nachhaltigkeitsbewertung von 100 Kakaoproduzenten in Ecuador für Coop / Chocolats Halba.

Zusammenarbeit nötig

Um bestehende sowie neue Lösungsansätze für die Nachhaltigkeitsbewertung von Lebensmitteln (weiter) zu entwickeln und in die Breite zu tragen, ist eine intensive Zusammenarbeit zwischen Bund, Forschungsinstitutionen, Konsumentenschutzorganisationen aber vor allem auch dem privatwirtschaftlichen Sektor nötig. Davon ist Urs Niggli, Direktor des FiBL Schweiz, überzeugt: «Das gesellschaftliche Bedürfnis nach mehr Transparenz und Nachhaltigkeit ist offensichtlich. Jetzt geht es darum, diesem bestmöglich nachzukommen, unabhängig von vergangenen oder zukünftigen Initiativen».

pd