Wer zwischen 1995 und 2010 geboren ist, wird zur sogenannten «Generation Z» gezählt, ein Begriff, der in den vergangenen Jahren häufig gefallen ist – oft im Zusammenhang mit Kritik an den «Jungen», oder wenn es um die Ansprüche dieser Generation geht. Die Stiftung «Swiss Skills» hat nun eine Studie erarbeitet, in der die Frage nach den Ansprüchen der Generation Z an ihre Lehrstelle und an die Arbeitswelt gestellt wird. Was ist den jüngsten Berufseinsteigern wichtig? Und was können Lehrmeisterinnen und Arbeitgeber tun, um den Arbeitsplatz attraktiv zu gestalten?

Obwohl die Studie über alle Berufsfelder hinweg angelegt ist, können auch Lehrmeister aus der Landwirtschaft das eine oder andere mitnehmen. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die möglicherweise für Sie relevanten Kriterien.

Wie gewinnt man die Jungen für sich?

Team: Wie die Studie von Swiss Skills zeigt, ist das Zwischenmenschliche am Arbeitsplatz ausschlaggebend. Ein gutes Arbeitsklima und ein Team, das sich untereinander gut versteht, scheinen ausschlaggebend zu sein. 94 Prozent der jungen Frauen und 87 % der jungen Männer wünschen sich einen Arbeitsplatz mit einem guten Zusammenhalt im Team.

Lohn: Ganz entgegen dem Vorurteil, dass junge Berufseinsteiger für immer weniger Arbeit immer mehr Lohn fordern würden, zeigt die Studie auf, dass der Lohn lediglich für rund einen Drittel der Generation Z das Hauptkriterium bei der Berufswahl und der Entscheidung für einen Arbeitgeber ist.

Jobsuche: Sowohl angehende wie auch fertige ausgebildete junge Arbeitskräfte gehen bei der Stellensuche den klassischen Weg über Stellenanzeigen. Acht von zehn Stellen werden so gefunden. Persönliche Kontakte folgen dicht dahinter, 75 % der freien Arbeitsplätze werden über Bekanntschaften besetzt.

Was erwartet die Generation Z von ihren Lehrmeistern und Arbeitgebern?

Gegenseitiger Respekt: Fast 80 Prozent der Jungen erwarten von ihren Vorgesetzten Wertschätzung, Respekt und Vertrauen. Das dürfte den Älteren vermutlich nicht immer leichtfallen, ist aber umso wichtiger.

Offenheit: An zweiter Stelle steht der Umgang miteinander. Über 60 Prozent der jungen Berufstätigen legen Wert auf eine offene Kommunikation und Ehrlichkeit. Wie es scheint, wollen die Jungen als reinen Wein eingeschenkt bekommen und ernst genommen werden.

Entscheidungen: Die Einbindung in Entscheidungen scheint für junge Männer weniger wichtig als für junge Frauen. Während weniger als 20 Prozent der Jungs mitentscheiden wollen, ist dieser Punkt für einen Viertel der jungen Frauen wichtig.

Wie behält man gute junge Angestellte? Was soll man vermeiden?

Zwischenmenschliches: Die drei Hauptgründe, weshalb junge Leute ihre Lehrstelle oder ihre Arbeitsstelle verlassen, sind gemäss der Swiss-Skills-Studie zwischenmenschlicher Natur: 

  • Schlechtes Betriebsklima (64%)
  • Mangelnde Wertschätzung (62%)
  • Unzufriedenheit mit der Führungsperson (41%)

Sicherheit: Die Sicherheit und das Sicherheits-Empfinden am Arbeitsplatz sind nicht zu unterschätzen, wie die Studie zeigt. Die Hälfte der Frauen und immerhin 44 % der Männer wollen an einem gut gesicherten Arbeitsplatz arbeiten und fordern, dass Sicherheitsvorkehrungen in einem ausreichenden Mass getroffen werden.

Anreize:  Damit junge Menschen eine Lehr- oder Arbeitsstelle auswählen oder sich nach der Lehre für eine Stelle entscheiden, spielen nicht nur die oben genannten Punkte eine Rolle. Sie wünschen sich verschiedene «Zückerli», die aber bei genauem Hinsehen nicht unbedingt aussergewöhnlich sind.

  • Beteiligungen an Aus- und Weiterbildung (23%)
  • zusätzliche Ferien (17%)
  • Bonuszahlungen (14%)

So kam die Swiss-Skills-Studie zu Stande

Sie Stiftung Swiss Skills hat die Studie mit dem Titel «Erwartungen der Generation Z an die Arbeitswelt» gemeinsam mit dem Unternehmen «Kitoko People; erarbeitet. Befragt wurden 600 junge Personen im Alter zwischen 17 und 27 Jahren. Die Befragung fand online statt.

460 der Befragten stammen aus der Deutschschweiz, 100 aus der Romandie und 40 aus der italienischsprachigen Schweiz. Die Daten wurden zwischen März und Mai erhoben.