Nachdem letzten November bekannt wurde, dass dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Pratteln schwarze Zahlen drohen, scheint sich die Sache nun erledigt zu haben: Die Schlussrechnung sei ausgeglichen und sämtliche offenen Rechnungen würden innerhalb der vereinbarten Fristen bezahlt, schreibt das Organisationskomitee (OK) in einer Mitteilung.

Differenz von fünf bis zehn Prozent

«Die Phase nach dem Fest erwies sich als zäher Schlussgang», heisst es in der Mitteilung vom Montag, 13. März 2023. Es habe eine Differenz zwischen Aufwand und Ertrag von fünf bis zehn Prozent des Gesamtbudgets auszugleichen gegolten.

Zwischenstand der SchlussabrechnungBeim ESAF 2022 in Pratteln zeichnen sich rote Zahlen abMontag, 21. November 2022 Der Präsidialausschuss des OK informierte Mitte November 2022 alle Partner, Gläubiger und den Eidgenössischen Schwingerverband (ESV) über die Rechnungsprognose. Dabei bat sie diese, dem Verein im Rahmen einer paritätischen Lösung mit einem substantiellen Kostenerlass, einem entsprechenden Zusatzsponsoring oder einer anderen finanziellen Unterstützungsleistung entgegenzukommen.

Privatpersonen spendeten

Die rasche Lösung sei möglich geworden, weil sich seit Ende Februar 2023 spontan weitere Privatpersonen gemeldet hätten, die den OK-Mitgliedern die «Belastung durch einen unnötig langen politisch-medialen Prozess nicht zumuten» wollten. Sie hätten in der Folge dem Verein ESAF 2022 Pratteln im Baselbiet eine Summe überwiesen, mit der auch ohne zusätzlichen Kantonsbeitrag eine ausgeglichene Schlussabrechnung erreicht werde.

ESV verzichtet auf einen Teil der Ticketabgaben

Der Eidgenössische Schwingerverband (ESV) sei «sehr froh und dankbar, dass es dem OK des ESAF 2022 Pratteln im Baselbiet gelungen ist, die Festabrechnung ausgeglichen zu gestalten», wird dieser in der Mitteilung zitiert.

Um das Ziel einer «schwarzen Null» zu erreichen, habe der Zentralvorstand des ESV im frühen Stadium des Rechnungsausgleichs entschieden, Teil einer paritätischen Lösung zu sein und damit eine Vorreiterrolle für andere potenzielle Geldgeber zu übernehmen. Konkret hat der ESV laut OK auf einen Drittel der ihm gemäss Pflichtenheft zustehenden prozentualen Ticketabgaben verzichtet, was sich auf die Verbandsrechnung 2023 auswirken werde.

Einige Kriterien müssten vermehrt beachtet werden

Welche Auswirkung die aktuelle Situation auf künftige Austragungen des ESAF haben wird, ist unklar. «Nun aufgrund von eingetretenen besonderen Einflüssen und der damit zusammenhängenden finanziellen Schwierigkeiten die Organisation und Ausrichtung künftiger ESAF in Frage zu stellen, ist übertrieben», schreibt das OK. Es müssten aber Kriterien wie die Grösse des Anlasses, die Verkehrsanbindung und die topografische Lage vermehrt ins Zentrum der Überlegungen rücken, heisst es.