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Frühmorgens um sechs waren die meisten Schweizer(innen) an ihrem Nationalfeiertag vermutlich noch im Bett. Nicht so die Ballongemeinde, zumindest der Teil, welcher die Jungfernfahrt der Kuh Blüemli feierte.

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Alphornklänge vor dem Start

Auch ein Alphornseptett war zugegen, um dem Neuzugang in der Herde der Lüfte ein Ständchen zu spielen. Lanciert hatte die fliegende Züchtung der Ballon-Pilot Stefan Wälchli aus dem aargauischen Riken. Auf sein Konto geht auch die fliegende Version der Abwaschmittelflasche der Migros.

Befragt nach dem Grund für seine Innovation erklärte Wälchli, er habe seit Jahren eine Plüschkuh dabei, wenn er in die Luft steigt. Das Geschenk seines Sohns Simon erinnere ihn stets daran, dass er nur Sachen machen sollte, die ihn wieder nach Hause kommen lassen.

Zudem sei ihm die Kuh sehr sympathisch, auch aus der Ballonperspektive, sie kämen auch stets zum Schauen, wenn er irgendwo auf einer Weide lande. Anders als die Pferde seien sie ruhige Tiere, die alles erkunden wollten.

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Brückenschlag zu den Bauern

Es sei auch ein Stück Brückenschlag zu den Bauern, auf diese sei man als Ballonfahrer unbedingt angewiesen, deshalb wünsche man sich unter den Piloten auch «Gut Land». Meistens sei das Verhältnis zu den Bauern gut, zuweilen trinke man nach einer Landung sogar noch ein Gläschen zusammen.

Als erster von total 17 Ballonen startete die 37 Meter hohe Kuh kurz nach 7 Uhr in den praktisch wolkenlosen Himmel über Bleienbach. Sukzessive folgten ihr wie eine Schar Bewunderer die anderen Ballone, darunter auch exotische und ältere Modelle, etwa eine Swatch-Uhr und eine ältere deutsche Telefonkabine.

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Gelungener Jungfernflug

Nach rund zweistündiger Fahrt setzte die Kuh standesgemäss auf einer Kuhweide auf und zwar im luzernischen Altishofen. Dort wurde sie von freudig winkenden Menschen begrüsst und setzte sicher auf. Die einzige Herausforderung war, dass die Hülle bei der Niederlegung nicht zu stark verschmutzt wurde von den Kuhdrecken, diese täten dem Material gar nicht gut, sagte Stefan Wälchli.

Er zeigte sich im Übrigen sehr zufrieden mit dem Jungfernflug. Blüemli habe sich gut bewährt, fahre sich gut, stabil und gleichmässig. «Ich bin absolut happy», so der Pilot, «wir haben uns schon recht angefreundet».   

Zum Schluss noch eine Erklärung zu einem wichtigen Detail in der Ballonwelt: Ballone fliegen nicht, sie fahren. Stefan Wälchli vergleicht den Ballon zur Erklärung mit einem Boot. Er steigt, angetrieben von heisser Luft, die durch Propangas angetrieben wird in die Luft. Dort fährt er dann in seiner Luftschicht. «Bei einem Schiff sagt man auch fahren und nicht schwimmen», so Wälchli.

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