119 Betriebe mit Agrotourismus haben an der Umfrage des Verbands Agrotourismus Schweiz und dem Institut Tourismus der HES-SO Valais-Wallis teilgenommen. Die Stichprobe sei nicht ganz repräsentativ für die Schweiz, da z. B. der Kanton Luzern überrepräsentiert ist. Die durchschnittliche Betriebsfläche lag bei 28,3 ha. Trotzdem liefert die Arbeit erstmals einen Eindruck davon, wie die agrotouristischen Strukturen in der Schweiz aussehen und welche Umsätze generiert werden.

Häufig Räume vermietet

Interview«Agrotourismus ist in der Schweiz gesetzlich stark eingeschränkt»Sonntag, 1. Mai 2022 Was die Gastronomie- und Beherbergungsdienstleistungen angeht, vermietet laut der Umfrage jeder zweite befragte Betrieb Räume für Veranstaltungen. Genutzt werden sie sowohl für Privat- als auch Firmenanlässe. 42 Prozent bieten Frühstück auf dem Bauernhof an, 20 Prozent nannten Seminarräume und Degustationen. Die am häufigsten genannten Unterkünfte waren Ferienwohnungen (40 Prozent), Privatzimmer und Schlafen im Stroh (33 Prozent).

Meist mit Direktvermarktung kombiniert

Agrotourismus bringt Gäste auf den Hof, weshalb sich die Kombination mit Direktvermarktung anbietet. Fast 80 Prozent der Betriebe in der Umfrage vermarkten entsprechend direkt bzw. haben einen Hofladen.

Eine verbreitete Aktivität auf den Bauernhöfen sind Führungen (von 60 Prozent genannt), 40 Prozent bieten solche mit pädagogischem Charakter. Verbreitet sind ausserdem Picknickplätze für die Gäste (34 Prozent).

Im Durchschnitt 45'000 Franken Umsatz

Zum Thema Umsatz förderte die Studie folgende Zahlen zutage:

  • 2021 lag der durchschnittliche Jahresumsatz für agrotouristische Aktivitäten bei 45'308 Franken.
  • Mit 70 Prozent die meisten Unternehmen erzielten einen jährlichen Umsatz von weniger als 40'000 Franken.
  • Der Median des Jahresumsatzes mit Agrotourismus betrug 27'700 Franken. Das heisst, die Hälfte der genannten Beträge lag über und die andere Hälfte über diesem Wert.
  • Bei 64 Prozent der Teilnehmenden machen die agrotouristischen Aktivitäten 23 Prozent oder weniger des gesamten Umsatzes des Betriebs aus.
  • Bei 20 Prozent betrug dieser Wert 40 Prozent oder mehr.
  • Am einträglichsten ist laut Umfrage die Beherbergung (59 Prozent des Umsatzes), gefolgt von Gastronomie (17 Prozent) sowie Besichtigungen und Animationsangeboten (11 Prozent).

Schweizweit zwischen 50 und 90 Millionen Franken

Für die Berechnung des Jahresumsatzes des agrotouristischen Sektors schweizweit kamen drei verschiedene Methoden zum Einsatz. Je nachdem kam man basierend auf den Daten der Umfrage für das Jahr 2021 auf 52 bis 91 Millionen Franken. 2019 seien es 44 bis 76 Millionen Franken gewesen.