Swiss granum überprüft in Zusammenarbeit mit Agroscope im Rahmen eines Monitorings die Mykotoxin-Belastung bei Körnermais nach der Ernte. Trotz des Nachweises in fast jeder analysierten Körnermaisprobe war das Deoxynivalenol (DON)-Belastungsniveau in der Ernte 2021 tief bis mittel. Das Belastungsniveau mit Fumonisinen war tief, jedoch höher als im 2020, dasjenige mit Zearalenon war mittel.

17 Sammelstellen bei der Erhebung involviert

Die in einem nationalen Netzwerk von 17 Sammelstellen entnommenen Proben wurden mittels ELISA-Tests auf das Vorkommen der Mykotoxine Deoxynivalenol (DON), Zearalenon (ZEN) und Fumonisine (FUM) untersucht. ELISA steht dabei für enzyme-linked immunosorbent assay. Die ELISA-Methode ist ein  verbreitetes Verfahren, um einzelne Proteine nachweisen zu können. Dabei nutzt man die Mechanismen des Immunsystems: Wird eine Substanz vom Immunsystem als fremd erkannt, bildet es Antikörper, die an das fremde Molekül andocken und es so markieren.

DON-Belastungsniveau leicht höher als im Vorjahr

DON: Das Mykotoxin DON wurde in fast jeder der analysierten Proben nachgewiesen (DON > 0.2 ppm bzw. mg/kg). Von gesamthaft 33 analysierten Proben wiesen 70 % einen DON-Gehalt zwischen 0.2 und 0.5 mg/kg auf. 21 % der Proben lagen zwischen 0.5 und 1 mg/kg und eine Probe enthielt über 1 mg/kg DON (2.50 mg/kg). Der Durchschnitt aller analysierten Proben lag bei 0.45 mg/kg DON. Somit ist das Belastungsniveau 2021 leicht höher als das von 2020 (0.38 mg/kg), liegt aber tiefer als dasjenige der letzten fünf Jahre (0.58 mg/kg), wie Swissgranum mitteilt. 

Fumonisin-Belastung tief

Fumonisine: Das Belastungsniveau der Fumonisine war wie im 2020 tief. Von gesamthaft 33 analysierten Proben wiesen 58% der analysierten Proben keine Belastung oder Gehalte unterhalb der Nachweisgrenze auf (FUM < 0.2 ppm resp. mg/kg). 33% zeigten FUM-Gehalte zwischen 0.2 und 0.5 mg/kg, 3% zwischen 0.5 und 1 mg/kg und zwei Proben (6%) enthielten mehr als 5 mg/kg FUM (6.0 bzw. 6.4 mg/kg). Der Durchschnitt lag mit 0.51 mg/kg über demjenigen von 2020 (0.30 mg/kg) und demjenigen der letzten fünf Jahre (0.42 mg/kg).

ZEN-Belastung leicht über dem 5-Jahres-Durchschnitt

ZEN: Aus Kostengründen wurde die ZEN-Belastung nur bei Proben analysiert, die einen DON-Gehalt über 0.3 mg/kg aufwiesen. Von gesamthaft 20 auf ZEN analysierten Proben wiesen lediglich 5 % keine Belastung oder Gehalte unterhalb der Nachweisgrenze auf (ZEN < 0.002 ppm resp. mg/kg). 55 % der Proben zeigten ZEN-Gehalte zwischen 0.002 und 0.05 mg/kg, 20 % zwischen 0.05 und 0.1 mg/kg, 10 % zwischen 0.1 und 0.2 mg/kg und zwei Proben (10 %) enthielten über 0.2 mg/kg ZEN (0.225 und 0.261 mg/kg). Der Durchschnitt lag mit 0.061 mg/kg (0.066 mg/kg im 2020) über demjenigen der letzten fünf Jahre (0.059 mg/kg).

Die Mykotoxin-Richtwerte bei Körnermais, welche für Ergänzungs- und Alleinfuttermittel festgesetzt wurden, hängen von der zu fütternden Tierart ab (z. B. Sauen und Mastschwein: DON = 0.9 mg/kg, FUM = 5 mg/kg, ZEN = 0.25 mg/kg).
Sie sind in den Swissgranum Übernahmebedingungen enthalten oder unter der Mykotoxin-Infoseite des Bundes einsehbar.  Bei Verdacht empfehlen Swissgranum und Agroscope, die fraglichen Posten analysieren zu lassen.