Die Innerrhoder Bauern haben an ihrer Hauptversammlung vom 6. März in Appenzell Ivo Bischofberger zum Ehrenmitglied ernannt. Bischofberger wurde im April 2007 von der Appenzeller Landsgemeinde in den Ständerat gewählt und gehörte diesem Gremium bis im Juni 2019 an. Ivo Bischofsberger habe sich während seiner gesamten Amtszeit für die Anliegen der Bauern eingesetzt, sagte Sepp Koch, der Präsident des Bauernverband Appenzell. Vielfach sei Bischofberger für den Bauernverband der wichtigste Vertreter im Stöckli gewesen. Es sei nicht selbstverständlich, dass sich ein ehemaliger Rektor des Gymnasium Appenzell so sehr für die Landwirtschaft einsetze. Bischofberger hinterlasse im Ständerat eine grosse Lücke, die nun sein Nachfolger Daniel Fässler ausfüllen müsse. Als Präsident des Schweizerischen Fleischfachverbands bleibe er aber der Landwirtschaft erhalten.

Besorgt über AP 22+

Ivo Bischofsberger freute sich über die Ernennung zum Ehrenmitglied. Er sei viel mit den Bauern zusammengekommen und habe diese Treffen sehr geschätzt. Bischofberger hat die 250 Seiten umfassende Botschaft des Bundesrat zur AP 22+ noch nicht ganz durchgelesen. Er ist aber wenig erfreut über deren Inhalte. Wenn die vorgeschlagenen Massnahmen so greifen würden wie in der Botschaft, «dann Gnade Gottes» warnte Bischofberger. Um der Botschaft zur AP 22+ entgegenzutreten, müsse die gesamte Lebensmittelbranche zu einer Schicksalsgemeinschaft werden, forderte Bischofberger.

Dank an Ernst Rutz

Ebenfalls geehrt wurde Ernst Rutz. Der Geschäftsführer der Nutz- und Schlachtvieh-genossenschaft (NSG) mit Sitz in Flawil war während 17 Jahren Redaktor des  «Appenzeller Buur», der wöchentlich im Umfang von zwei Seiten über landwirtschaftliche Themen berichtete. Erschienen sind diese Seiten in der viermal in der Woche erscheinenden Innerrhoder Tageszeitung «Appenzeller Volksfreund.» Als Nachfolgerin von Ernst Rutz konnte Claudia Manser gewonnen werden. Sepp Koch dankte sich bei Rutz für dessen Einsatz.

Drohne für die Patentjäger

Im Verlaufe der Versammlung wurden sämtliche traktandierten Geschäfte einstimmig genehmigt. Der Vorstand informierte die anwesenden Mitglieder über seine Absicht, den Innerrhoder Patentjägern eine Drohne zur Rettung von Rehkitzen zu finanzieren. Diese haben bereits vier Drohnen im Einsatz und möchten den Bestand um zwei erhöhen. Dies veranlasste ein Teilnehmer der Versammlung zur Frage, weshalb man zur Rettung einzelner Rehkitzen einen solchen Aufwand betreibe, während ein einziger Wolf mindestens 35 Schafe gerissen haben muss, bevor er abgeschossen werden dürfe. Dem hielt der Innerrhoder Jagd- und Fischereiverwalter Ueli Nef entgegen, es mache ein Unterschied ob ein Tier ein anderes Tier jage oder ob ein Mensch ein Tier durch Unachtsamkeit töte. Er könne einen Wolf ja nicht ins Gefägnis schicken. Ueli Nef wies aber auch auf die bevorstehende Abstimmung zum Jagdgesetz hin. Bei dessen Annahme würden die Regeln zur Besandesregulierung von Wölfen gelockert.