Der Preis für Import-Futtergetreide liegt deutlich unter dem Preis von im Inland angebauten Futtergetreide. In einer Pressemitteilung warnt der Schweizer Getreideproduzentenverband SGPV von den Folgen und fordert ein Engagement zur Unterstützung von Schweizer Rohstoffen.

Tiefe Preise - Angespannte Situation

Derzeit befinden sich die Importpreise bei rund Fr. 34,50/dt für Futtergerste, Fr. 37,-/dt für Futterweizen und Fr. 35,50/dt für Körnermais. Die Preise seien somit zwischen Fr. 1,- und 1,50 zu tief.

Warum ist das so?

Grund für die tiefen Preise sei der tiefe Euro-Kurs. Dieser verbillige die Importe. Auch seien weltweit die Preise beständig und regelmässig am Sinken. Eine weitere Ursache sieht der SGPV im Mangel an Voraussicht seitens des BLW. Dieses habe es verpasst, die Zölle anzupassen. 

Was sind die Folgen?

Wegen der tiefen Preise könne Futtergetreide nun zu viel zu tiefen Preisen importiert werden. Die Importeure würden daher die Importpreise auch als Grundlage für die Preise für inländische Ware nehmen. Sollte das eintreffen, werde die Anbaubereitschaft und auch die Anbauflächen für Futtergetreide sinken. 

Was wird gefordert?

Eine einzige Chance sei ein Engagement der Wertschöpfungskette. Diese soll einen angemessenen Preis für Futtergetreide zahlen, um die Anbauflächen zu halten. Die Mehrkosten müssten dabei auf das Fleisch an der Ladentheke abgewälzt werden. Dies mache einige Rappen pro Kilogramm Fleisch aus. Für den Konsumenten sei diese Preiserhöhung unwesentlich, für die Glaubwürdigkeit der Branche und von Schweizer Fleisch jedoch riesig.

Ohne klare und eindeutige Reaktion der Branche, habe die Futtergetreideproduktion in der Schweiz nämlich keine Zukunft mehr.

AboNachgefragtFuttergetreide: «Es lohnt sich nicht mehr»Montag, 19. Juni 2023