Der anstehende Brexit werde heftige Folgen für das Marktgeschehen auch bei Milcherzeugnissen haben, erklärte der MIV-Vorsitzende Peter Stahl am Donnerstag vor Journalisten in Berlin. Großbritannien sei ein wichtiger Importeur bei Joghurt, Butter und bei Käse. Das Land produziere beispielsweise weniger Käse als es importiere.

Unterschiedliche Szenarien

Stahl sieht noch viele offene Punkte bei der Ausgestaltung der künftigen Handelsbeziehungen der EU mit Großbritannien. Der MIV habe seine Unternehmen bereits über die möglichen unterschiedlichen Szenarien aufgeklärt.

Die Molkereien seien aber unterschiedlich stark vom Brexit betroffen. Es liege nun an den Unternehmen selbst, sich entsprechend vorzubereiten.

Aufstockung der Zollkapazitäten

MIV-Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser mahnte bei Politik und Verwaltung größere Anstrengungen bei der Aufstockung von Lager- und Zollkapazitäten an.

Wer die Drittländer neu sortiere, müsse auch die Kontrollen neu konstruieren, hob der MIV-Hauptgeschäftsführer hervor.

Außerdem verwies Heuser auf die Milchwirtschaft der Republik Irland, die ein wichtiger Lieferant für den Inselstaat sei und sich ab April 2019 vielleicht verstärkt neue Exportdestinationen suchen müsse, auch im Binnenmarkt. Das werde den Druck in Deutschland verstärken.

AgE