Das Wetter meinte es am Samstagnachmittag gut mit der Organisation «Landwirtschaft mit Zukunft»: Die Bewegung konnte ihre Kundgebung auf dem Bundesplatz in Bern trotz schlechter Prognose bei gutem Wetter abhalten. So versammelten sich am frühen Samstagnachmittag rund 150 Menschen, um eine nachhaltigere Landwirtschaft und mehr Klimaschutz zu fordern.

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Viele junge Menschen und Familien fanden sich vor dem Bundeshaus ein, um ihren Forderungen einen farbigen Ausdruck zu verleihen. (Bild lja)

«Ein buntes Zeichen» und klare Forderungen

Unter dem Slogan «Zeit für einen Aufbruch» hatten die Organisatorinnen und Organisatoren dazu aufgerufen, ein buntes Zeichen auf dem Bundesplatz zu setzen. Mit einem Riesenbild verliehen sie ihrer Forderung nach einem sofortigen «Pestizid-Ausstieg» eine optische Gestalt, während eine Live-Band musikalisch für Stimmung sorgte. «Landwirtschaft mit Zukunft» versteht sich sowohl als Organisation als auch als Bewegung. Ins Leben gerufen wurde die Gruppierung vor allem durch junge Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Umfeld der Klima-Bewegung. Wie die Organisation auf ihrer Website schreibt, vereint sie Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen, deren gemeinsames Ziel eine «soziale, bäuerliche und agrarökologische Landwirtschaft» ist.

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Mit Farbe und Pinsel für eine gute Sache: Gross und Klein fanden sich auf dem Bundesplatz ein, um gemeinsam an einem Riesenbild zu malen. (Bild lja)

«Die Alternative ist da und sie ist seit Langem erprobt: Über 7000 Biobetriebe zeigen seit vielen Jahren, dass eine andere Landwirtschaft, die auf die Fachkenntnisse, Erfahrung und Innovation aufbaut, eine Landwirtschaft ohne synthetische Pestizide, funktioniert», sagte Regina Furrer, Biobäuerin, Berner Grossrätin und ehemalige Präsidentin der Kleinbauern-Vereinigung. Ebenfalls zu Wort kamen Jasmine Bärtschi von den Jungen Grünen sowie Jelena Filipovic und Lisa Meienberger von «Landwirtschaft mit Zukunft».

Forderung nach tiefgreifendem Systemwandel

«Ein Pestizid-Ausstieg und der damit einhergehende Systemwandel bedeuten die Förderung einer lokalen und ökologischen Produktion auf der ganzen Welt», zeigt sich Jelena Filipovic überzeugt. Die Politikwissenschaft- und Ethnologie-Studentin ist ein bekanntes Gesicht in der Stadt Bern: Seit 2020 sitzt die Vollzeit-Aktivistin, die sich auch beim Frauen- und beim Klimastreik sehr engagiert zeigte, als grüne Parlamentarierin im Berner Stadtrat. Der Aufbruch in eine bessere Zukunft sei indes bereits in vollem Gange, schreiben Filipovic und ihre Mitstreiter in einer Mitteilung. Kleinbäuerliche, von Konzernen unabhängige Betriebe, die naturnah und pestizidfrei produzieren, würden in Zukunft das Bild der Schweizer Landwirtschaft prägen, sind sie sich sicher.

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Die Forderungen der vornehmlich jungen Demonstrantinnen und Demonstranten sind klar: 2 mal JA zu den Agrar-Initiativen und ein weiteres JA zum CO2-Gesetz. (Bild lja)