In einem ausführlichen Artikel von der Olma versucht die NZZ der Impfskepsis der Ostschweizer auf die Spur zu kommen. Darin kommen unter anderen der «Kuhflüsterer» Christian Manser und der prominenteste Ostschweizer Multimillionär, Hausi Leutenegger zu Wort. 

«Gewissenhaft, aber nicht für alle»


Ebenfalls zitiert wird im Artikel Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands (SBV). Die Journalistin fragt ihn, warum er «seine Bauern, wie er sie gerne nennt» nie öffentlich zum Impfen aufgerufen habe.

«Mich hat nie ein Journalist zum Impfen befragt», sagt Ritter. «Wäre ich befragt worden, hätte ich klar und deutlich gesagt: Liebe Ostschweizer, liebe Bauern, lasst euch impfen. Es ist höchste Zeit.»

Ritter gehöre zu den besten Kampagnenführern in diesem Land, rühmt die Autorin Angelika Hardegger. Er verkaufe sich selbst und die Bauern mit jeder Faser des Körpers. Wenn jemand wisse, wie man die Landbevölkerung mobilisiert, so sei es Markus Ritter.

Er sagt laut NZZ, der Bundesrat habe die Impfkampagne «gewissenhaft geführt» – für jenen Teil der Bevölkerung, der viel am Computer sitze «und jederzeit über die verschiedenen Entwicklungen informiert ist». 

«Es braucht eine persönliche Einladung»
 

Das reiche aber nicht für die Überzeugung der ländlichen, bäuerliche Bevölkerung. Wer diese erfolgreich ansprechen wolle, habe nur eine Möglichkeit: «Eine persönliche Einladung zum Impfen, in alle Briefkästen verschickt, kommen Sie bitte dann und dann. Und wer den Termin nicht wahrnehmen will oder kann, muss sich abmelden.»