Bei einer Tierschutzkontrolle auf einem Landwirtschaftsbetrieb wurde ein gravierender Tierschutzfall aufgedeckt, wie die Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion des Kantons Bern in einer Mitteilung bekannt gibt.

Betriebsleiter vorher schon aufgefallen

Der Betrieb sei dem Amt für Veterinärwesen bekannt gewesen und in den vergangenen 14 Monaten mehrmals kontrolliert worden, wobei Massnahmen angeordnet wurden. In den letzten Wochen sei der aus gesundheitlichen Gründen überforderte Betriebsleiter engmaschig betreut worden.

Bei einer erneuten Kontrolle diese Woche sind trotz den eingeleiteten Massnahmen rund 130 tote Ferkel gefunden worden. Bei einem Grossteil habe es sich um frische Kadaver von Neugeborenen und wenige Wochen alten Tieren gehandelt. Ferkel benötigen nach der Geburt eine intensive und professionelle Betreuung. Fehlt diese, sterben sie rasch, was in diesem Fall offenbar passiert ist.

Schweine auf anderen Betrieb gebracht

Das Amt für Veterinärwesen hat die noch lebenden Schweine am selben Tag in einem anderen Betrieb untergebracht, teilt der Kanton Bern mit. Die Mastrinder wurden verkauft und für die Betreuung des restlichen Rindviehs wurde ein externer Betriebshelfer organisiert.

Wegen Verletzung des Tierschutzgesetzes hat das Amt für Veterinärwesen ein Verfahren eingeleitet. Der Betriebsleiter muss mit einer Strafanzeige rechnen. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes gibt das Amt für Veterinärwesen keine Auskünfte zum Betriebsleiter und zum Standort des Betriebs.