Wie das deutsche Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) bestätigt, sind Wasserbüffel im brandenburgischen Kreis Märkisch-Oderland an Maul- und Klauenseuche (MKS) erkrankt. Die örtlich zuständigen Behörden werden laut FLI entsprechende Bekämpfungs- und Schutzmassnahmen eingeleitet. Die letzten Fälle in Deutschland traten laut FLI 1988 auf. Hierzulande kam es 1980 zum letzten Mal zu einem Ausbruch der MKS.
Wirtschaftlich bedeutsame Tierseuche
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hoch ansteckende, meldepflichtige Viruserkrankung von Klauentieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Aufgrund ihrer potenziell katastrophalen Auswirkungen gehört sie laut einem Merkblatt des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) noch heute zu den wirtschaftlich bedeutsamsten Seuchen bei landwirtschaftlichen Nutztieren. Infizierte Tiere können bereits vor sichtbaren äusseren Anzeichen einer Erkrankung erhebliche Mengen des Virus ausscheiden. Am häufigsten übertragen wird die Krankheit zwischen erkrankten und empfänglichen Tieren. Aber auch eine Verbreitung über die Luft, kontaminiertes Futter (z. B. Speiseabfälle), Milch oder Fleisch ist möglich. Für die menschliche Gesundheit stellt das Virus keine direkte Gefahr dar.
Was bedeutet der Ausbruch für die Schweiz?
BLV beobachtet die Situation, wie es am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Schweiz ist nach wie vor frei von der Seuche. Schon zuvor galt die Gefahr, dass die Tierseuche in der Schweiz auftreten kann, als mittelgross. In der Türkei, im Nahen Osten und in Afrika, in vielen Ländern Asiens sowie in Teilen Südamerikas gebe es hingegen nach wie vor regelmässig MKS-Fälle. «Illegal eingeführte tierische Produkte aus diesen Ländern stellen eine ständige Bedrohung für die europäische Landwirtschaft dar», so das BLV. Auch Futtermittel und Einstreumaterialien aus Ländern mit MKS-Ausbrüchen können Grundlage einer Einschleppung sein.
Welche Symptome zeigen erkrankte Tiere?
Rind:
- Oft sehr schwerer Krankheitsverlauf
- Hohes Fieber
- Blasen / Aphten an Maul, Zunge, Euter
- Speicheln
- Kaustörungen
- Milchrückgang
- Todesfälle bei Kälbern
Schwein:
- Blasen / Apthen hauptsächlich an Klauen, auch Rüsselscheibe
- Lahmheit, Festliegen
- Plötzlicher Ferkeltod
Schaf, Ziege:
- Milde oder nicht sichtbare Erkrankung
- Gegebenenfalls Blasen an Lippen, Maulhöhle, Euter, Zwischenklauenspalt, Kronrand
Die MKS ist meldepflichtig. Es gelten laut BLV strenge Regeln für die Verhütung und Bekämpfung der MKS. Behandlungsmöglichkeiten gibt es keine. Ist auf einem Betrieb ein Tier erkrankt, müssen alle Klauentiere getötet und unschädlich beseitigt werden.