Das sommerliche Wetter bringt aktuell hohe Temperaturen mit sich; die Nächte bringen kaum Abkühlung und tagsüber klettert das Thermometer stellenweise auf rund 35 Grad Celsius. Das ist für Mensch und Tier eine Herausforderung. Dem Menschen stehen diverse Möglichkeiten zur Abkühlung offen, bei den Tieren sieht es hingegen schon etwas anders aus – sie sind auf kluges Management und Hilfe angewiesen.

Während Hitzestress bei Nutztieren ein grosses Thema ist, dürfen die Haus- und Wildtiere nicht vergessen gehen. Aus diesem Anlass informieren die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz und die Vogelwarte Sempach in Medienmitteilungen über Möglichkeiten zur Abhilfe. Wir haben die einfachen, aber effizienten Tipps für Sie zusammengestellt.

Damit helfen Sie Ihren Vierbeinern

Hunde abkühlen und zur richtigen Zeit Gassi führen

  • Keine langen Spaziergänge zur Mittagszeit und während der heissesten Stunden. Gehen Sie in den frühen Morgen- und Abendstunden Gassi.
  • Vermeiden Sie Asphalt. Schon bei einer Temperatur von 25 Grad Celsius kann sich der Teerboden auf das Doppelte erhitzen und die Pfoten des Hundes verbrennen.
  • Optimalerweise wählen Sie Routen entlang von Gewässern.
  • Den Hund niemals im Auto warten lassen. Wenn es heiss ist, hilft es auch nicht, das Fenster einen Spalt offenstehen zu lassen, denn das Auto heitzt sich auch dann sehr rasch und stark auf. Verdunkeln Sie nach Möglichkeit die Scheiben. Das kann ein Profi tun, aber Sie können auch selbst Hand anlegen und eine spezielle Klebefolie anbringen.
  • Stellen Sie Ihrem Hund stets genug frisches Wasser zur Verfügung.

Katzen mögen kein Nass, aber Feuchtigkeit schadet nicht

  • Versuchen Sie nicht, Ihre Katze zu baden, sie wird es kaum mögen. Befeuchten Sie ihr stattdessen die Aussenseite der Ohren oder streicheln Sie sie mit nassen Händen. Das kühlt ebenfalls.
  • Auch Katzen können einen Sonnenbrand bekommen, besonders empfindlich sind weisse Tiere. Diesen können Sie mit geeigneter Sonnencreme (ohne Parfüm, etwa solche für Babies) die Ohren und den Nasenbereich eincremen. 
  • Nassfutter verdirbt bei hohen Temperaturen schnell. Füttern Sie portionenwewise.
  • Achtung: Gekippte Fenster können für Büsis zu einer tödlichen Gefahr werden, wenn sie darin stecken bleiben. Die Kippspalte kann mit einem Frotteetuch verstopft werden.

Auch Kaninchen & Co. mögen etwas Feuchtigkeit

  • Kaninchen, Meerschweinchen und andere kleine Tierchen schätzen es wie Katzen, wenn man ihnen die Ohren befeuchtet.
  • Sorgen Sie für genügend Frischluft und im Auslaufbereich für ausreichend Schattenplatz.
  • Stellen Sie mehrere Trinkmöglichkeiten zur Verfügung und wechseln Sie das Wasser regelmässig.

Vögel im Käfig brauchen dringend Schatten

  • Vögel nie an der prallen Sonne positionieren. Sie brauchen ausreichend Schatten.
  • Ebensowenig sollten sie im Durchzug stehen. Sie könnten sich erkälten.
  • Stellen Sie Ihrem Piepmatz ein Vogelbad zur Verfügung. Alternativ können sie Vögel mit einer Sprühflasche befeuchten.

Auch die Tiere rund ums Haus kämpfen mit Hitze

Rund ums Haus kreucht und fleucht so einiges an kleinen Tieren, die jetzt mit den hohen Temperaturen zu kämpfen haben. Auch diesen können Sie mit ein paar einfachen Kniffen helfen.

Igel brauchen dringend Wasser

  • Viele Igel haben im Sommer Junge. Damit die Mütter genügend Milch produzieren können, brauchen sie Wasser und Futter. Stellen Sie einen oder mehrere flache Trinkschalen oder einen Wassernapf auf.
  • Stellen Sie sicher, dass Igel nicht in Ihren Swimmingpool oder Gartenteich fallen. Versehen Sie solche Installationen mit einer Ausstiegsmöglichkeit.

Auch Insekten haben Durst

  • Insekten brauchen Wasser zum Trinken und für den Bau ihrer Nester. 
  • Insekten können nicht schwimmen. Wenn Sie ihnen Wasser zur Verfügung stellen, achten Sie auf einen flachen, einfachen Zugang. Gut funktionieren flache, mit Steinen gefüllte Schalen. Die sehen auch noch hübsch aus.
  • Idealerweise positionieren Sie eine Insektentränke an einem windstillen Ort.

Wilde Vögel baden gern und suchen Schatten

  • Vögel haben eine Körpertemperatur von rund 41 Grad Celsius und können diese ohne grosse Probleme auf 46 Grad steigern, um die Hitze zu kompensieren. 
  • Sie verlieren über den Kot nur wenig Flüssigkeit und können nicht schwitzen. Dafür hecheln Vögel wie Hunde, so verlieren sie nur wenig Wasser und können ihre Temperatur regulieren. 
  • Obwohl Vögel zur nächsten Wasserquelle fliegen können, wird ein Vogelbad gerne genutzt. Wechseln Sie aus hygienetechnischen Gründen das Wasser täglich.
  • Vögel sind bei heissen Temperaturen vor allem in den Morgen- und Abendstunden unterwegs und halten sich sonst im Schatten auf. Wenn Sie Hecken, Büsche oder begrünte Fassaden anbieten, sorgen sie für ausreichend Schattenplätze.

Spezialfall Mauersegler

Mauersegler bauen ihre Nester häufig direkt unter Dächern, wo die Temperaturen jetzt bald einmal 50 Grad Celsius erreichen können. Auf. der Suche nach ein wenig Abkühlung fallen die jungen, noch nicht flugfähigen Mauersegler aus dem Nest und unsanft zu Boden. Ausserhalb des Nests werden sie von ihren Eltern nicht mehr gefüttert und müssen elend verhungern. Wenn Sie also einen kleinen Piepmatz finden, wenden Sie sich an die nächste Pflegestation, wo Sie den Vogel hinbringen können, damit er richtig versorgt wird.

Bei der Vogelwarte Sempach erteilt Ihnen Livio Rey von der Vogelwarte Sempach Auskunft. Er ist unter der Nummer 041 462 97 14 telefonisch und unter der Adresse livio.rey@vogelwarte.ch per Mail erreichbar.