Wie sich das Wetter anfühlt und was die Statistik sagt, sind oftmals zwei Paar Schuhe. Zwar bestätigt Meteo Schweiz in seinem Blog, dass der Mai anhaltend nass und trüb war mit einer langen kühlen Periode, beim Niederschlag zeichnet das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie aber ein differenziertes Bild.

Viel Regen bis zur Monatsmitte

Ab Maibeginn und bis etwa Monatsmitte habe sich eine lange Regenperiode eingestellt. Lokal gab es in diesen Wochen ungewöhnlich kräftige Niederschläge mit rekordverdächtigen Wassermengen, die innert kurzer Zeit aus den Wolken strömten. Dem zum Trotz blieben die Niederschlagssummen in den meisten Teilen der Schweiz im Normbereich (verglichen mit der Periode von 1990 bis 2020) oder sogar darunter:

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Unterdurchschnittliche Regenmengen verzeichnete man vor allem zwischen Neuenburger- und Genfersee sowie am zentralen und östlichen Alpennordhang und Teilen Graubündens.

Regional ein nasser Frühling

Trotz viel Regen im März, April und Mai liegen die Niederschlagsmengen in den Frühlingsmonaten nicht überall über der Norm (siehe Karte ganz oben). In den Alpen und der Nordostschweiz wurden zwar 130 bis 150 Prozent erreicht, in der West- und Südschweiz aber fiel gebietsweise unterdurchschnittlich viel Regen.

Was die Sonnenscheindauer angeht, war der Schweizer Frühling 2023 verbreitet eine trübe Angelegenheit mit durchschnittlich üblichen Temperaturen – auch wenn es sich sicher mancherorts kälter angefühlt hat.