Wenn andere Gräser unter Hitze und Trockenheit leiden, geht es der Borstenhirse bestens. Das macht sie im Sommer besonders konkurrenzstark und zu einem schwer kontrollierbaren Unkraut.
Üble Verletzungen bei Weidetieren
Es gibt einiges an Informationsmaterial zur Borstenhirse, das einem allerdings schon die Haare zu Berge stehen lassen kann: Die namensgebenden Borsten hinterlassen üble Schnittverletzungen im Mund- und Rachenraum von Weidetieren. Bestände mit viel Borstenhirse lassen sich allenfalls noch als Silage nutzen, das Futter ist aber weniger schmackhaft und wird weniger gut gefressen. Das mündet gemäss der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Futterbaus (AGFF) in einem verminderten TS-Verzehr.
«Was früher richtig war, ist heute oft zu viel»
Als C4-Pflanze gehört die Borstenhirse zu den Profiteuren des Klimawandels. Sie zeichnet sich weiter durch enorme Bestockung, eine rasche Samenbildung und lange Keimfähigkeit im Boden aus. Es gibt kein zugelassenes Herbizid für die Bekämpfung, doch eine Anpassung des Schnittregimes könne helfen. «Was früher richtig war, ist heute oft zu viel», schreibt dazu das LZ Liebegg. Fünf bis sechs und mehr Schnitte liessen das Ungras stärker keimen. Als besonders gefährdet gelten lückige, kleearme, zu wenig trockenheitsverträgliche Grasbestände, denn die Borstenhirse nutzt freien Platz schnell für sich.
Lücken im Bestand vermeiden
Es gilt, die Wiese im Sommer weniger tief und weniger häufig zu nutzen und Lücken zu vermeiden, etwa durch Spurschäden oder Mäuse. Im September oder im Frühling helfen Übersaaten, im Frühling und Vorsommer das Beweiden der Fläche. Um die Keimfähigkeit zu brechen, ist Silieren dem Emden vorzuziehen, und überbetrieblich genutzte Maschinen sollten gereinigt werden, um keine Samen der Borstenhirse zu verschleppen.
Mehr Informationen
Erkennen und Bekämpfen (AGFF)
Infoblatt «Hirsen in Wiesen und Weiden»
Präsentation des LZ Liebegg zur Borstenhirse