Die Wahl von Christian Kuhn zum Präsidenten des Verbandes Lohnunternehmer Schweiz an dessen 19. Generalversammlung war im Grunde eine Formsache. Der Zürcher hat das Amt nach dem Abtreten seines Vorgängers Rudolf Schenk bereits seit Juli des vergangenen Jahres inne. So begrüsste er die Anwesenden Verbandsmitglieder und Besucher am 28. April selbst zur Versammlung in dem Räumlichkeiten der Motorex im bernischen Langenthal.

«Wir sind Teil der produzierenden Landwirtschaft»

In seinem Jahresrückblick hielt Vorstandsmitgleid Felix Horni Rückschau auf ein in vielerlei Hinsicht bewegtes Jahr. Es habe sich im zweiten Pandemie-Jahr gezeigt, wie wichtig der Austausch und der Dialog innerhalb der Branche und des Verbandes seien.

Den Dialog wolle man in naher Zukunft auch mit den Sponsoren wieder intensivieren, meinte der Ostschweizer weiter. Abschliessend hielt er fest, dass die Lohnunternehmer als Teil der produzierenden Landwirtschaft Rahmenbedingungen forderten, die ihre Arbeit auch in Zukunft sicherten.

Kuhn mit Applaus gewählt

Der Vorstand brauchte an dieser 19. Generalversammlung nicht eigens gewählt zu werden, sondern nur der Präsident. Christian Kuhn führt das Amt bereits seit Juli 2021, dennoch wurde er aus dem Publikum dazu aufgefordert, sich kurz vorzustellen.

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Kuhn ist Landwirt und Louhnunternehmer und führt einen Betrieb in der Stadt Zürich. Neben einem Fokus auf die Landschaftpsflege betreibt er  Ackerbau und hält Mutterkühe. Sein Unternehmen beschäftigt 13 Angestellte.

Der Zücher sei die ideale Besetzung für das Amt, meinte Vizepräsident Daniel Haffa aus Andwil, Thrugau. Er empfahl den Stimmberechtigten, Kuhn per Applaus zu wählen und scherzte, nachdem dieser erfolgt war, das sei wohl als «einstimmig» zu verstehen. Kuhn zur Seite stehen wird neben Haffa als zweiter Vizepräsident  neu Fernand Andrey aus St. Silvester FR. 

Mit SVLT eng verbunden

Roman Engeler, Chefredaktor «Schweizer Landtechnik», richtete ebenfalls ein paar Worte an die Anwesenden. So wies er etwa darauf hin, dass Christian Kuhn seit diesem Jahr auch im Vorstand des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik (SVLT) einsitzt, wodurch die beiden Verbände nun auch personell eng verbunden sind. Weiter sprach Engeler über die Tätigkeiten des SVLT, darunter etwa die Bestrebungen, die kostenlose Freigabe des RTK-Netzes voranzutreiben. Dies würde den Einsatz von Smart-Farming-Technologien entscheidend voranbringen. 

«Der Bundesrat ist auf agrarpolitischer Geisterfahrt»

Zum Schluss referierte als Gast Martin Rufer, Direktor des Schweizer Bauernverbandes (SBV).

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Der Solothurner fand deutliche Worte für die jüngsten politischen Entscheide des Bundesrates, der sich in seinen Augen auf «agrarpolitischer Geisterfahrt» befindet. «Ich bin enttäuscht», sagte Rufer.  Er könne es sich angesichts der weltweiten Entwicklungen nicht erklären, weshalb man die produzierende Landwirtschaft ausgerechnet jetzt derart schwächen wolle. Der SBV akzeptiere diese Entwicklungen nicht. 

Im Sommer trete der SBV in die heisse Phase in Sachen Abstimmungskamopf gegen die Massentierhaltungs-Initiative, informierte Rufer. Die Einschränkungen durch das Volksbegehren wären gross, die Auswirkungen einer Annahme massiv. Entsprechend gelte es, auf allen Ebenen gegen die Initiative zu mobilisieren.

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