Gemäss der Ernteerhebung des Schweizer Obstverbands wurden bisher rund 28'019 Tonnen Mostäpfel verarbeitet, das entspricht rund 78 % der korrigierten Vorernteschätzung. Bei den Birnen sind etwa 1938 Tonnen, rund 69 % der korrigierten Vorernteschätzung, gemostet worden. Davon sind 25'379 Tonnen SGA-Mostäpfel und 1622 Tonnen SGA-Mostbirnen sowie 2640 Tonnen Bio-Mostäpfel und 315 Tonnen Bio-Mostbirnen.

Spezielle Mostsorten

Ein Grossteil der bisher geernteten Mostäpfel sind Spezialmostäpfel. Dies sind Sorten mit positiven Eigenschaften in den Bereichen Anbau, Ernte, Verarbeitung sowie Saft- und Geschmackseigenschaften. Zurzeit sind es 20 Sorten, die in den Normen und Vorschriften für Mostobst des Schweizer Obstverbands aufgeführt sind. Darunter fallen unter anderem Boskoop, Bohnapfel, Gravensteiner, Sauer­grauech oder die Re-Sorten. Auf Grund der positiven Eigenschaften und der besseren Verarbeitung werden für Spezialmostäpfel auch höhere Preise bezahlt als für gewöhnliche Mostäpfel. Die gelisteten Spezialmostobstsorten werden in der Regel als Gesamt­ernte eines Baumes abgeliefert. Eher späte Spe­zial­mostapfelsorten sind der Graue Hordapfel und der Bohnapfel. Sie werden in mittleren Lagen zirka Mitte Oktober geerntet. Wie bei allen Sorten ist darauf zu achten, dass die Früchte für die Verarbeitung vollständig ausgereift, sauber und gesund sind. Nur so kann das volle Qualitätspotenzial ausgeschöpft werden.

Unreife und unterentwickelte Äpfel haben einen höheren Stärkegehalt und neigen dazu, beim Mosten ein grasiges Aroma zu entwickeln. Obwohl sie in der Regel einen höheren Säuregehalt aufweisen und festes Fruchtfleisch haben, ist ihr Zuckergehalt niedrig, was in der Folge zu einer geringeren Saftausbeute führt.

Richtiger Reifegrad

Im Gegensatz dazu sind überreife Früchte weich, mit abgebauter Säure und einer musartigen Konsistenz. Dies erschwert die Saftextraktion und führt wie­derum zu einer verringerten Saftausbeute. Der ideale Reifegrad liegt dazwischen. In diesem Zustand ist das Gleichgewicht zwischen Geschmack, Saftausbeute und Verarbeitbarkeit am besten.

 

Einheimische Ernte reicht nicht

Aufgrund der kleinen erwarteten Mostobsternte müssen die Obstproduzenten in diesem Jahr keinen Ernteausgleichsbeitrag bezahlen. Bei Mostäpfeln würde dieser Beitrag erst ab einer Ernte grösser als 50'000 t erhoben.

Da die einheimische Mostobsternte nicht ausreichen wird, um die Nachfrage zu decken, wird auch Obst importiert. Der Stand der Importkontingente zeigt, dass bisher 190 t Obst zu Most- oder Brennzwecken importiert wurden. Exportiert wurde kein Verarbeitungsobst.

Die meisten Mostäpfel kommen heuer bisher aus dem Kanton Thurgau, nämlich 15'252 t. Auf dem zweiten Platz ist der Kanton St. Gallen mit 5905 t, gefolgt vom Kanton Wallis mit 5263 t.