Der Verbrauch von Schweizer Weisswein erhöhte sich um 4,5 Millionen Liter auf rund 48 Millionen Liter, wie das Bundesamt für Landwirtschaft BLW am Donnerstag mitteilte. Der Konsum von Schweizer Rotwein stieg um 1,6 Prozent auf 44,3 Millionen Liter.

Jeder trinkt 40 Flaschen pro Jahr

Auch insgesamt wurde in der Schweiz mehr Wein getrunken als 2018: Rund 255 Millionen Liter Wein wurden konsumiert (+4,7 Prozent im Vergleich zu 2018). Dies entspricht knapp 40 Flaschen à 0,75 Liter pro Person.

Mehr Weiss-, Rot- und Schaumwein

Der Konsum von ausländischem Weisswein stieg laut BLW ebenfalls etwas an, er beläuft sich auf rund 41 Millionen Liter (+2,3 Millionen Liter; + 5,9 Prozent). Der ausländische Rotweinkonsum verzeichnet einen Zuwachs um 3,9 Millionen Liter und liegt bei 119,8 Millionen Litern (+ 3,4 Prozent). Weiter gestiegen sei auch der Konsum von Schaumwein, nämlich um 3,3 Prozent auf rund 20 Millionen Liter.

Etwas mehr Marktanteil gewonnen

In den Jahren 2018 und 2019 bevorzugten die Schweizer Konsumenten Schweizer Weine. Ihre Marktanteile verzeichneten laut BLW einen «erfreulichen Anstieg» von 1,6 Prozent im Jahr 2018 und 0,4 Prozent im Jahr 2019. Der erneute Marktanteilsgewinn sei ein Resultat der guten Arbeit der Schweizer Winzerinnen und Winzer und der daraus resultierenden «hervorragenden Qualität der Schweizer Weine».

Volumenmässig über einen Viertel Marktanteil

Der volumenmässige Marktanteil der Schweizer Weine von acht der grössten Detailhändler der Schweiz beträgt gemäss Jahresbericht des Schweizerischen Observatoriums des Weinmarktes (OSMV) 27,5 Prozent. Das entspricht einem Anstieg von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Weil Restaurants und Bars wegen der Covid-19-Pandemie seit Mitte März geschlossen sind, wird erwartet, dass der Weinkonsum im laufenden Jahr sinken wird. Detaillierte Zahlen zur Weinproduktion und zum Weinkonsum sind im Bericht «Das Weinjahr 2019» zu finden.

 

Noch nicht über den Berg

Swiss Wine zeigt in einer Reaktion auf die neuen Zahlen zum Schweizer Weinmarkt zwar erfreut über die guten Ergebnisse, erinnert aber daran, dass die Arbeit weitergehen müsse: «Der Marktanteil von 37 Prozent für Schweizer Wein sollte die nach wie vor besorgniserregende Situation für den Schweizer Weinsektor nicht minimieren». 

Die aktuelle Corona-Krise sei wegen ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft und mit dem Hotel- und Gastrobereich einem der engsten Partner von Swiss Wine «mehr als beunruhigend». 

Um den Schweizer Agrarsektor zu unterstützen, braucht es nach Meinung von Swiss Wine eine starke und konsequente Unterstützung des Bundes. So sollen lokale Produkte, einschliesslich Schweizer Wein, gefördert werden.