Mieten oder kaufen? Diese Frage stellt sich in der heutigen Zeit immer mehr. Sinkt das Einkommen in der Landwirtschaft, werden alle Optionen unter die Lupe genommen, bevor eine Kaufentscheidung 
gefällt wird. Dies trifft auch die Landtechnikbranche.    


Eigene Mietflotte


Einige Firmen haben darauf reagiert. So hat auf dem Traktorenmarkt wie auch in der Gülletechnik die Mietvariante längst Einzug gehalten. Die GVS-Agrar in Schaffhausen stellt eigens dazu eine Mietflotte zur Verfügung. «Fendt-, Valtra-, oder Massey-Ferguson-Traktoren können bei uns stundenweise oder jährlich gemietet werden», sagt Markus Angst, Bereichsleiter der GVS Agrar AG in Schaffhausen. Aber auch Kramer-Maschinen gehören zu ihrem Mietangebot. Die Abrechnungen erfolgen dann jeweils über die Händler. «Schon seit neun Jahren führen wir dieses Angebot», bestätigt Ivo Fausch, Bereichsleiter Agrarlandtechnik AG bei GVS.  «Für uns ist dies ein wichtiger Betriebszweig geworden, wo wir extra auch Werbung dafür machen, wie zum Beispiel an der Agrama», hält Fausch fest.

Auch die Hadorn‘s Gülletechnik AG in Leimiswil BE hat diesen Trend erkannt. Vor sechs Jahren hat die Firma einen Mietservice für ihre Fässer eingerichtet. «Wir spürten ein grosses Bedürfnis nach Mietfässern», sagt Daniel Hänni, einer der vier Mitinhaber. Schweizweit hat die Firma bereits 100 Mietfässer im Einsatz. Tendenz steigend.


Einfaches Konzept


Das Mietkonzept ist einfach: Der Stützpunkt-Halter stellt die Infrastruktur zur Verfügung und übernimmt die Einteilung und die Kontrolle des Güllefasses. Die Firma Hadorn übernimmt den Service und Unterhalt, die Abrechnung und die Versicherungen. Den Landwirten entstehen mit dem Mietfass keine Fixkosten und auch sonst kein finanzielles Risiko. «Es ist für alle eine Win-Win-Situation», hält Daniel Hänni fest. «Da wir bei der Mietfass-Ausrüstung keine Kompromisse eingehen, bekommen die Mieter ein Fass mit einer hohen Funktionssicherheit und einer grossen Ausbringleistung und dies ohne, dass sie dabei ein finanzielles Risiko in Kauf nehmen müssen.

Aber ganz so einfach ist es nicht: Damit die Rechnung am Schluss aufgeht, braucht es im Minimum 600 Füllungen pro Jahr. «Dies wird mit einem

Erhebungsformular vor einem Vertragsabschluss genau eruiert, sonst reicht die Miete nicht aus, um die laufenden Kosten bezahlen zu können», so Hänni.

Peter Fankhauser

Mehr zum Thema in der BauernZeitung vom 25. November 2016