«Das Gute am Kartoffelbau ist, dass wir uns jedes Jahr wieder ein gutes Jahr wünschen können», sagte Präsident Ruedi Fischer anlässlich der Mitgliederversammlung der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten (VSKP).

Ein Drittel weniger produziert

Letztes Jahr haben diese Wünsche bekanntlich nicht viel gefruchtet. Die heimische Produktion nahm gegenüber einem durchschnittlichen Jahr um 100'000 auf rund 200'000 Tonnen ab. Die Importe lagen auf ähnlichem Niveau (siehe BauernZeitung vom 24.2.17) und erreichten damit Rekordhöhe.

Auch der Pflanzenschutz musste aufgrund der feuchten Witterung auf bisher unbekannte Frequenzen gesteigert werden. 14 Fungizid-Spritzungen seien keine Seltenheit gewesen, sagte Fischer. Er erinnerte an die Verunglimpfung der Ackerbauern durch Schreckenskampagnen im vergangenen Jahr.

Mit vollem Magen sei es einfach, den Pflanzenschutz zu kritisieren. Zwar habe er grossen Respekt für den Bioanbau, aber wollte man die gesamten Schweizer Kartoffeln biologisch produzieren, so müsste die Anbaufläche mehr als verdoppelt werden.

Qualitativ gute Importware ist rar

Was die Importe angeht sei es gleichzeitig komplexer geworden, gute Qualität zu erhalten, das habe auch der Handel festgestellt. «Unser Abnehmer wünschen sich keine solchen Jahre», so Fischer.

Für 2017 wünscht er sich ein gutes, aber nicht allzu gutes Kartoffeljahr. Denn sollte es ein überdurchschnittliches Jahr geben, hätte das unweigerlich höheren Preisdruck zur Folge.

Im Vorstand ersetzen Roland Grütter (Seeberg), Michael Schneider (Mattstetten) und Sébastien Pasche (Thierrens) die scheidenden Gilbert Ramuz (Corcelles-le-Jorat) , Ruedi Bühler (Heimenhausen) und Heinz Knuchel (Iffwil). Präsident Fischer wurde für sein 10-jähriges Wirken gewürdigt.

Für Heiterkeit sorgte Michael Schneider: «Meine Frau wünscht sich manchmal, sie wäre auch eine Kartoffel, so nahe bin ich ihnen», sagte er bei seiner Vorstellung.

akr