Doch nun scheint sich das Geschäft abzukühlen. Nach Angaben der EU-Kommission wurden im ersten Quartal 2017 insgesamt 398 876 t Schweinefleisch einschliesslich Schlachtnebenerzeugnissen nach China verschifft; erstmals seit langem wurde damit das Vorjahresniveau unterschritten, allerdings lediglich um 0,6 %. Aktuell berichten spanische Exporteure und auch Danish Crown von einer Kaufzurückhaltung bei den chinesischen Kunden, wobei vermehrt auf die niedrigeren Angebotspreise der Wettbewerber aus Brasilien und den USA hingewiesen wird.

Während der Absatz in der Volksrepublik nicht mehr gesteigert werden konnte, galt das für andere Drittländer nicht. So erhöhte Südkorea laut der EU-Kommission seine Schweinefleischbezüge aus der EU gegenüber dem ersten Quartal 2016 um gut 42 % auf 73 897 t. Auch andere wichtige Kunden, wie Hongkong, Japan, Australien und die USA, orderten im Betrachtungszeitraum deutlich mehr Ware in der Gemeinschaft, wobei die Zuwachsraten zwischen 13 % und 23 % lagen. Insgesamt nahm der Schweinefleischexport der EU von Januar bis März 2017 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 7,7 % auf 1,01 Mio t zu.

Erfreulich ist aus Sicht der Exporteure auch zu werten, dass die Einnahmen aus dem internationalen Schweinefleischverkauf gegenüber dem ersten Quartal 2016 um gut ein Viertel auf 2,06 Mrd stiegen, was gleichzeitig einen Rekord für das erste Jahresviertel bedeutete. Mehr Geld kam in die Kassen, weil der durchschnittliche Exportwert einer Tonnte Schweinefleisch von 1 741 Euro auf 2 040 Euro, also um 17,2 % zulegte. Dies war auch nötig, denn für Schlachtschweine mussten die Fleischproduzenten in der EU in den ersten drei Monaten 2017 im Schnitt rund 20 % tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahreszeitraum.

AgE