Mit Ausnahme lediglich der Kantone Freiburg, Genf und Neuenburg gilt in der ganzen Schweiz ein absolutes Feuerverbot zumindest im Wald und in der Nähe des Waldes.
Für acht Kantone vorab in der Innerschweiz, zudem für das Aargau, das Thurgau, Appenzell Ausserrhoden oder Baselland gilt neu seit Montag ein absolutes Feuerverbot im Freien. Graubünden, das Tessin, das Wallis oder Schwyz hatten das absolute Feuerverbot bereits zuvor erlassen. In einigen Regionen wurde damit auf Kantonsebene nachvollzogen, was einzelne Gemeinden zuvor schon angeordnet hatten.
Mit dem absoluten Feuerverbot im Freien gilt die höchste Gefahrenstufe: Es ist grundsätzlich verboten, im Freien Feuer zu entfachen. Dies gilt für sämtliche offiziellen und inoffiziellen Feuerstellen, Feuerschalen, Holzkohle- und Einweggrills sowie für Cheminées und sogar für Kerzen.
Ausgenommen vom Verbot ist das Grillieren auf dem Gasgrill in Gärten und auf Balkonen. Die Kantone rufen aber auch hier zu besonderer Vorsicht auf. Bei starkem Wind soll auf das Benützen von Gasgrills verzichtet werden.
Zusätzliche Patrouillen
Für den Nationalfeiertag bedeutet das Verbot, dass keine Feuerwerkskörper abgebrannt werden dürfen. Das Steigenlassen von Himmelslaternen ist ebenfalls untersagt. Viele Städte und Gemeinden haben ihre Feuerwerke abgesagt, so etwa Basel auf dem Bruderholz. Ausnahmen gibt es allenfalls für Gemeinden, die ihr Feuerwerk auf einem See zünden können, so beispielsweise Rorschach.
Hintergrund dieser Massnahmen ist, dass die Behörden die Waldbrandgefahr als "sehr gross" einstufen. In allen Gebieten, wo lediglich in Waldesnähe und im Wald kein Feuer entbrannt werden darf, gilt die Waldbrandgefahr als "gross". Die damit verbundenen Einschränkungen sind, dass im Abstand von 200 Metern zu einem Wald kein Feuer entbrannt werden darf. Doch Feuerwerk und Himmelslaternen haben die Behörden in der Regel auch dort verboten.
Wer sich nicht an diese Verbote hält, muss mit happigen Bussen rechnen. In Chur GR etwa sind zusätzliche Patrouillen der Polizei und Feuerwehr unterwegs, um die Situation zu beobachten, wie Roland Hemmi, stellvertretender Kommandant der Stadtpolizei Chur, gegenüber Keystone-SDA sagte. Dabei gehe vor allem darum, die Leute über das Feuerverbot zu informieren und allenfalls zu intervenieren.
Juli wegen Trockenheit rekordverdächtig
Darüber hinaus gehen die Behörden davon aus, dass sich an dieser Situation absehbar nichts ändern wird. Im Juli haben verbreitet mehr als die Hälfte des normal üblichen Niederschlags gefehlt. Die höchsten Defizite wurden mit bisher 77 Prozent auf dem Säntis verzeichnet, 72 Prozent weniger regnete es in Chur und 61 Prozent weniger waren es in Luzern, wie Meteonews am Montag mitteilte.
Hinzu kam, dass der Juli deutlich zu warm war, mit Temperaturabweichungen von durchschnittlich 1,5 bis 2,0 Grad. Den Rekord halte Sitten, wo es im Juli 3,0 Grad wärmer als im langjährigen Mittel gewesen sei, so die Mitteilung weiter.
Doch verglichen mit dem Hitzesommer 2003, sei der Sommer 2018 voraussichtlich nicht in erster Linie wegen seiner extremen Temperaturen, sondern vor allem wegen der grossen Trockenheit rekordverdächtig, heisst es bei Meteonews.
sda