Zum 10. Mal fand im aargauischen Möriken am ersten Septemberwochenende das «Internationale Oldtimer-Traktorentreffen» statt. Die Zuschauer kamen in Scharen. Vermutlich gibt es schweizweit kein Oldtimertraktorentreffen, welches so oft und regelmässig, nämlich im Vierjahresrhythmus, durchgeführt wird. Allerdings war lange nicht klar, ob Corona-bedingt der Grossanlass überhaupt stattfinden konnte. Pascal Furer, OK-Chef und zurzeit Aargauer Grossratspräsident, fand einen Weg. Die Veranstaltung wurde als Ausstellung durchgeführt. Damit entfielen Masken- oder Zertifikatspflicht. Unterhaltungsprogramme fanden keine statt.

AboOldtimer der WocheTraktor fahren und dazu «örgele»Freitag, 3. September 2021

Mit rechtem Getöse

Von den gut zehntausend Besucherinnen und Besuchern kamen etliche von weiter her, etwa aus Deutschland und dem Elsass. Dasselbe galt auch für die Teilnehmer mit ihren Oldies. Seit Freitagabend rollten die Traktoren aus allen Himmelsrichtungen an, teilweise mit rechtem Getöse und abgasmässig vielleicht nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand: Die Bucher, Bührer, Hürlimann, Meili, Vevey, Fiat, Deutz, Lanz und viele weitere, weniger bekannte, wie etwa SLM, Köpfli, Eicher, Hanomag, Landini oder Hela gaben sich auf dem weitläufigen Gelände ein Stelldichein. Spezialfahrzeuge, Einachser, Dampfwalzen, Stationärmotoren, Dreschmaschinen, Stände mit altem Handwerk und vieles Weitere belebten die grossartige Schau. An einem Stand wurden alte Elektromotoren und Zubehör ausgestellt. Damit sollte an die wichtige Rolle der Elektrizität in der Landwirtschaft seit über 120 Jahren erinnert werden.

Die gegen 800 Traktoren erzeugten ein eindrückliches, farbiges Bild. Alleine wegen der Traktoren, so Philip Fehlmann vom OK, komme allerdings heute kaum mehr jemand. Das Salz in der Suppe seien nämlich die vielen Vorführungen und Demonstrationen. So etwa ein Dampflokomobil, welches eine Gattersäge antrieb. Oldtimer pflügten, eggten und zogen Baumstämme hin und her.

Alte Technik fasziniert

Warum sammelt Mensch alte Sachen, in diesem Falle Traktoren, Landmaschinen und Geräte und steckt viel Geld in die Restaurierung? Was zieht die Besucher immer wieder an die Oldtimer-Veranstaltungen? Diese Fragen sind nicht so einfach zu beantworten. Ist es die Sehnsucht nach der «guten alten Zeit», die aber nicht nur gut war? Andererseits ist die alte Technik von Jung und Alt doch noch meist zu verstehen. Ganz im Gegensatz zu den computergesteuerten Objekten von heute und morgen.