Zusammen mit «Mission B» verlieh das Tier- und Naturmagazin Tierwelt zum ersten Mal den mit 3000 Franken dotierten Biodiversitätspreis «Goldener Schmetterling». Nun verkündete das Magazin in einer Medienmitteilung, wer der glückliche Gewinner ist. Mit seinem Projekt «Essbarer Waldgarten» konnte sich der Berner Timo Jeutter gegen seine 74 Mitstreiter(innen) durchsetzen. Nicht nur die Jury von Mission B überzeugte das Projekt, auch die Leserschaft der Tierwelt schien fasziniert. 

Von der Vision zum Projekt

Seit zwölf Jahren träumte Timo Jeutter von einem Waldgarten, der einst zu einem Dschungel werden soll. Vor einem Jahr setzte er diesen in Tat um. Eigenhändig und innert kürzester Zeit richtete der gelernte Maler einen Drei-Zonengarten ein, der Reptilien, Amphibien, Insekten und Kleinsäugetiere anzieht. 

Grosses Sandarium geplant

Um drei Weiden legte der Tüftler drei verschiedene Strukturen an. Im vorderen Bereich wachsen und blühen Wildblumen, während mittendrin ein Kreis aus mehr als 10'000 Dachziegeln ragt und als Sonnenfalle dient. Die Ziegel hat Jeutter während eines Jahres alle selbst gesammelt.

Als Nächstes soll Bienensand für ein grosses «Sandarium», welches Wespen und anderen Insekten als Nistgelegenheit dient, in den Kreis kommen. Im hinteren Bereich, auf feuchten und fruchtbaren Mulch, liegt der zukünftige Selbstversorgergarten des 39-Jährigen. 

«Für mich bedeutet Biodiversität eine Vielfalt an Leben, dies ist das wichtigste Gut auf unserem Planeten», wird Timo Jeutter zitiert.  In einem intakten Ökosystem gäbe es die grösste Vielfalt an Leben, und somit ein «Gleichgewicht zwischen Nützling und Schädling».

Biodiversitätspreis «Goldener Schmetterling»

Ab 2023 soll jährlich eine Privatperson gekürt werden, die sich aktiv für die Artenvielfalt in und um die eigenen vier Wände einsetzt. Dies kann vom bewussten Anpflanzen einheimischer Arten über das Aufhängen von Insektenhotels und Nistkästen bis hin zum Anlegen eines naturnahen Teichs reichen. Gefragt sind Kreativität, Leidenschaft und eine Verbundenheit mit der heimischen Fauna und Flora.