Die Schweizer Landwirtschaftsmessen folgen im Februar Schlag auf Schlag: Kaum ist die Tier & Technik in St. Gallen vorbei, erfolgt der Startschuss für die beliebte Agrimesse in Thun. Im Zentrum stehen die Land-, Wald- und Forstwirtschaft mit einem besonderen Fokus auf das Berggebiet. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!

Messe hat sich gut etabliert

«Nach 23 Jahren ist unsere Messe sicher erwachsen geworden», sagt Christoph Studer, seit 2015 Messeleiter der Agrimesse, schmunzelnd. Schon seit dem Beginn im Jahr 2000 sei die Messe gut angelaufen, fährt er fort: «In Thun hat man damals einen geeigneten Standort und ein Konzept gefunden, das perfekt passt.»

Dass die Organisatoren damit auf dem richtigen Weg waren, habe sich in den ersten Jahren bestätigt. «Die Agrimesse findet in dieser Grösse, mit dieser Struktur und mit dem Fokus auf das Berggebiet grossen Anklang bei den Ausstellern, aber auch beim Messepublikum. Darauf dürfen wir mit einem gewissen Stolz zurückblicken», freut sich der Messeleiter.

«Jede Messe ist anders»

Obwohl die Agrimesse ihren Kinderschuhen entwachsen ist und sich mit Erfolg etabliert hat, sei die Organisation jedes Jahr wieder eine spannende Herausforderung, berichtet Christoph Studer. «Jede Messe ist wieder anders und man kann jedes Jahr etwas dazulernen. Das grosse Ganze stimmt, im Kleinen gibt es aber immer etwas zu verfeinern, das ist eine reizvolle Aufgabe.»

Und natürlich gebe es immer wieder Unvorhergesehenes, wie etwa einen Wintereinbruch pünktlich zum Messebeginn oder den Ausbruch der Coronapandemie im Jahr 2020, gibt Studer zu bedenken.

«An diesen Tag erinnert man sich natürlich immer wieder. Wir hatten gerade erst mit der Messe gestartet, das Publikum war schon auf dem Gelände unterwegs und die Fachreferate in vollem Gang. Da kam das Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen schon sehr ungelegen», erinnert sich Studer.

Umso schöner sei es dann gewesen, dass die Agrimesse 2022 als erste Messe wieder ohne Einschränkungen habe stattfinden können. «Aus dieser Zeit haben wir alle viel lernen können; zum einen, was das Thema Messe und Planungen angeht, zum anderen aber auch fürs Leben», bilanziert der Berner.

Viel zu sehen in Thun

Für die Besucherinnen und Besucher gibt es an der Agrimesse viele Dinge zu entdecken. Auf einer Fläche von insgesamt über 16 000 Quadratmetern zeigen an die 200 Ausstellerinnen und Aussteller in acht Hallen und auf dem weitläufigen Freigelände ihre Produkte und Dienstleistungen.

Zur Agrimesse gehören aber auch die vielen Tiere, die es im Stall, in Halle 3 und auf dem Freigelände zu sehen gibt. Es werden verschiedene Milchviehrassen, Mutterkühe, Mastjager und Geflügel ausgestellt.

Selbstredend gehören auch der persönliche Austausch und die Geselligkeit zur Agrimesse. Dazu gibt es beispielsweise in den vier Messerestaurants ausreichend Gelegenheit.

Davon, dass Messen ihre Bedeutung auch künftig behalten werden, ist Christoph Studer indes überzeugt, besonders wegen der persönlichen Komponente: «Der persönliche Kontakt, der an einer Messe vor Ort möglich wird, ist enorm viel wert – gerade in einer Zeit, in der so viel digital abläuft, und in einer Branche wie der unseren. Eine Plattform, wie man sie an einer Messe findet, die gibt es im Digitalen nicht. Zudem ist eine Messe auch ein Erlebnis, das man am Bildschirm nicht erfahren kann.»