«Wie bereits im letzten Jahr profitierten wir von der gesundheitlichen Situation. Mit Covid 19 haben viele Schweizer auf Reisen verzichtet und sich stattdessen für Ferien auf dem Bauernhof entschieden», sagte Andreas Allenspach, Geschäftsführer von Agrotourismus Schweiz an der Mitgliederversammlung vom 6. April 2022.

Im Jahr 2021 stiegen die Buchungen für Aufenthalte auf dem Bauernhof über die Plattform von Agrotourismus Schweiz www.myfarm.ch um 12% von 1309 Übernachtungen auf 1545 Übernachtungen. Dies entspricht einem Gesamtumsatz von 933'000 Franken (794'000 CHF im Jahr 2020). Eine Reihe von Buchungen würden aber direkt bei den Anbietern getätigt, heisst es in der Mitteilung von Agrotourismus Schweiz. Somit dürften die Zahlen in der Realität höher liegen.

Grosses touristisches Angebot auf Schweizer Höfen

Darüber hinaus gibt es ein touristisches Angebot auf Schweizer Bauernhöfen, das über Agrotourismus Schweiz mit ihren 212 Mitgliedern hinausgehe: über 2000 Betriebe hätten landesweit Aktivitäten auf dem Bauernhof im Angebot, so der Verband. Und obwohl sie alle auf www.myfarm.ch aufgeführt sind, erscheinen sie laut Agrotourismus Schweiz nicht in den von der Vereinigung geführten Statistiken. Hochgerechnet könne man jedoch davon ausgehen, dass das gesamte Einkommen, das in der Schweiz durch den Agrotourismus erzielt wird, etwa 100 Millionen Franken betrage.

Bauernhofaufenthalte erfreuen sind derweil nicht nur bei Familien mit Kindern wachsender Beliebtheit, weiss Allenspach: «Menschen, die das ganze Jahr über in einem Büro arbeiten, freuen sich, wenn sie ihre Hände in die Erde stecken können. Was für die Landwirte harte Arbeit ist, wird von ihnen als ein Moment der Freude und Entspannung erlebt».

Wellness-Ferien haben grosses Potenzial

Bei den Frauen steige ausserdem die Nachfrage nach Wellness-Angeboten auf Bauernhöfen, was in Deutschland und Österreich oft, aber in der Schweiz nicht angeboten werde, erklärt Andreas Allenspach und fügt hinzu: «Es gibt noch viele Dinge, die im Agrotourismus weiter entwickelt werden müssen.» Dies erfordere Investitionen seitens der Anbieter, sei aber ein vielversprechender Zukunftsmarkt, der sowohl für Landwirte als auch für Stadtbewohner von Vorteil sei und darüber hinaus Brücken zwischen Stadt und Land baue.

Mit dem Ende der Hygienemassnahmen sei eine Rückkehr zur Normalität bei den Buchungen zu beobachten. Anfang 2022 sind laut Angaben in der Mitteilung die Zahlen im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Jahren rückläufig. Insgesamt und ohne Berücksichtigung der Spitzenwerte von 2020 und 2021 steigt laut Agrotourismus Schweiz die Attraktivität des Agrartourismus jedoch weiterhin stetig an.