Die eidgenössischen Wahlen letzten Sonntag haben zu einigen Verschiebungen der Kräfteverhältnisse geführt, was auch die Landwirtschaft unserer Region spüren dürfte. Zumal die bürgerlichen Parteien auch hier einbüssten, während grün-links zu den Wahlsiegern gehört. Allerdings wurden letzten Sonntag vier bisherige bürgerliche Bauernvertreter wieder gewählt.

Neue Frauen

Im Kanton Luzern waren nur mehr neun Sitze im Nationalrat zu vergeben, aber alle zehn Bisherigen traten wieder an. Dank gutem Abschneiden seiner Partei , wohl auch dank der Bauern-Nebenliste, wurde Leo Müller, CVP, Ruswil wieder gewählt. Und die Bäuerin und Lehrerin Priska Wismer, CVP, Rickenbach dürfte ebenfalls neu in den Nationalrat einziehen, als einzige Frau in der Region aus bäuerlichen Kreisen. Zwar war erst nach Redaktionsschluss am Donnerstag Mittag definitiv klar, ob die Luzerner Nationalrätin Andrea Gmür konkurrenzlos bleibt und in stiller Wahl Ständerätin wird. Es war aber gestern absehbar, dass ihr Platz für den ersten Ersatz Priska Wismer frei wird.

Gute Chancen für ein Nachrutschen hat eine weitere Luzerner Bäuerin, nämlich Vroni Thalmann, SVP, Flühli. Sie ist in Lauerstellung, falls die wiedergewählte Nationalrätin Yvette Estermann wie von ihr bereits angekündigt für den Stadtrat Kriens kandidieren würde und dort einzieht. Dann könnte die Entlebucherin nächstes Jahr im Nationalrat sitzen.

Spitzenmann Knecht

Im Kanton Aargau wurde der vom Bauernverband Aargau (BVA) unterstützte Hansjörg Knecht, SVP, Leibstadt wieder gewählt, mit den meisten Stimmen. Er ist damit in der 16-köpfigen Aargauer Vertretung im Parlament in Bern als Müllereiunternehmer der einzige mit Bezug zur Landwirtschaft. Allerdings hat auch BVA-Präsident Alois Huber, SVP, Wildegg, mit dem zweiten Ersatzplatz noch Chancen auf einen Sitz im Nationalrat. Dies wenn Knecht beim zweiten Wahlgang am 24. November den Sprung in den Ständerat schafft, und gleichzeitig der Erstplatzierte, Jean Pierre Gallati, am gleichen Datum als Regierungsrat gewählt würde.

Hegglin und Dettling wieder

Keine Überraschung gab es im Kanton Schwyz, alle vier Bisherigen wurden wieder gewählt. Am meisten Stimmen als Nationalrat holte Landwirt Marcel Dettling, SVP, Oberiberg.

Im Kanton Zug wurde der gelernte Landwirt Peter Hegglin als Ständerat glanzvoll bestätigt.

Im Kanton Obwalden verpasste der Winzer und Jurist, sowie Präsident des Zentralschweizer Weinbauvereins, Peter Krummenacher, CVP, die Wahl in den Nationalrat nur knapp.

Die Kantone Uri und Nidwalden haben künftig ebenfalls weiterhin keine bäuerliche Vertretung in Bern.