Sowohl der Bauernverband Aargau (BVA) wie auch der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband (LBV) lehnen die sogenannte 99-Prozent-Initiative ab. Nationalrat Leo Müller wies auf die negativen Folgen der Initiative «Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern» hin, auch für die Landwirtschaft.

Branche betroffen

Über diese eidgenössische Vorlage wird am 26. September abgestimmt. Es sei unklar, was mit Kapitaleinkommen gemeint sei, welches deutlich stärker besteuert werden soll, warnte Leo Müller. Davon könnten der Eigenmietwert, Mietzinseinnahmen und Veräusserungsgewinne betroffen sein. Der LBV-Vorstand fasste denn auch einstimmig die Nein-Parole.

Gefahr bei Übergabe

Auch der Bauernverband Aargau setzt grosse Fragezeichen zur 99-Prozent Initiative. Die Gefahr bestehe vor allem bei Betriebsübergaben. Dann nämlich, wenn der Liquidationsgewinn unter das Kapitaleinkommen fallen würde. Weiter sieht der BVA keinen Handlungsbedarf, um am Steuersystem zu schrauben. Es erfolge ja bereits eine Umverteilung über Steuern und Sozialleistungen. Der BVA-Vorstand fasste deshalb auch klar die Nein-Parole.

Keine Parole fasste der LBV-Vorstand zur Änderung des Zivilgesetzbuches (Ehe für alle).