Um das Tierwohl ist es an gewissen Ausstellungen nicht gut bestellt. Zu diesem Schluss kommt der Schweizer Tierschutz (STS) nach dem Besuch von neun internationalen und nationalen Anlässen 2022. Bei grossen Publikumsmessen verbesserte sich allerdings die Lage. Besonders bei speziell auf eine Tierart wie Hunde, Katzen oder Pferde ausgerichteten Ausstellungen stellte der STS jedoch Mängel fest. Auch auf Bauern- und Tiermärkten ging es den ausgestellten Tieren nicht optimal, wie der STS am Mittwoch mitteilte.

Einige Messen erhalten ein gutes Zeugnis

Den drei besuchten grossen Publikumsmessen Offa und Olma in St. Gallen sowie der Luga in Luzern stellte die Organisation ein gutes Zeugnis aus. Auch bei den tierartspezifischen Ausstellungen konnten Verbesserungen festgestellt werden, allerdings nicht im gleichen Umfang wie bei den Publikumsmessen. So wurden verschiedene Ausstellungsreglemente tierschutzgerechter angepasst und Kontrolleure eingesetzt, um die Einhaltung der Reglemente zu gewährleisten.

Verbesserungspotenzial bei Hund, Katze und Pferd

Die Tierartenausstellungen Swiss Dog Show für Hunde in Luzern, IKA für Katzen in Laufen und Reptilien in Yverdon-les Bains wiesen hingegen nicht die gleichen Verbesserungen auf. Beim Marché Concours fordert der STS sogar dringend Verbesserungen bezüglich Haltung, Rückzugsmöglichkeiten, Sichtschutz, Beschäftigung, Komfort und Einhaltung der Individualabstände.

Der Viehmarkt Foire de Chaindon in Reconvillier kassiert Minuspunkte

Auch der nationale Pferde-, Pony- und Kleintiermarkt in Münsingen sowie der Viehmarkt Foire de Chaindon in Reconvillier erhielten Minuspunkte. Insbesondere kritisiert der STS wie bereits zuvor zu viele Tiere in den Begegnungs- und Bewertungszonen und zu wenig Ausweichmöglichkeiten. Dies führt zu Belastungen und Überforderung sowohl bei den Tieren als auch bei den Besitzern und Vorführern, schreibt der STS in einer Mitteilung. Beim Pferdefest Marché Concours verlangt er dringend eine bessere Haltung, mehr Rückzugsmöglichkeiten, Sichtschutz, Beschäftigung, Komfort und grössere Abstände für die Pferde. An den Tiermärkten von Münsingen und Reconvillier stellte der STS wiederholt tierschutzwidrige Haltungsformen fest und fordert grosse Anstrengungen für die Behebung.