Mit seinen 1240 Kilogramm Körpergewicht brachte der Stier O Malley Otto das Höchstgewicht aller 200 ausgestellten Stiere auf die Waage. Doch der gut vierjährige Brown-Swiss-Stier von Samuel Schaufelberger aus Hittnau ist nicht nur ein Koloss, er ist auch ein sehr korrekter Stier. Darum wurde der Zürcher Muni vom Experten Sepp Portmann zum Senior-Mister BS gekürt. Er weise gegenüber den anderen Stieren mehr Beckenbreite auf.

Einar fehlte in Zug

Auch der Junior-Mister der BS kam aus dem Kanton Zürich. Cervin Chief von Andrin und Domenik Ledergerber aus Herrliberg überzeugte mit korrektem Vorderstand und starker oberer Linie. Die Siegerserie der Zürcher Züchter ging auch bei den Original-Braunvieh-Stieren weiter. Rasimus Sohn Jakub von Martin Schrepfer aus Wald war der schönste Jungstier. In der Mister-Wahl der älteren OB-Stiere wäre eigentlich ebenfalls ein Stier aus dem Stall von Martin Schrepfer im Ring erwartet worden. Doch der Titelverteidiger Valido Einar blieb zu Hause. «Einar wäre zwar gut in Form, er fiel aber infolge der neuen Zuchtwertschätzung im Gesamtzuchtwert ganz knapp unter 1000, wodurch er für die Mister-Wahl nicht zugelassen wäre», so Martin Schrepfer etwas verärgert. Diese Regelung sei unglücklich. «Aus meiner Sicht sollte der schönste Stier auf Platz zum Mister erkoren werden. Um Stiere mit hohen Zuchtwerten auszuzeichnen, gibt es die Mister-Genetik-Wahl.» Er werde Einar nun am kommenden Donnerstag an der Stierenschau Toggenburg ausstellen, wo der Stier ebenfalls Titelverteidiger ist.

Trotz der Abwesenheit von Einar gewann in der Senior-Mister-Wahl beim OB mit Wenger-Sohn Winzer ein sehr starkes Tier. Entsprechend gross war die Freude beim Besitzer Martin Schläpfer aus Speicher. «Ich bin seit neun Jahren als Stierenbetreuer am Zuger Stierenmarkt. Dass ich nun meinen Muni Winzer vorführen durfte und dieser dazu noch Mister wurde, freut mich natürlich sehr.»

Betriebscup ins Haslital

Die beiden Mister-Genetik-Titel gewannen Josef und Rita Grab-Nauer, Unterägeri, mit Giovanni Genderboy bei den Brown Swiss und Severin Zumstein, Sarnen, mit Omar-Sohn Olav bei den Originalen. Im Betriebscup gab es einen Haslitaler Doppelerfolg, die exakte Tiergruppe von den Gebrüdern Winterberger stand vor den drei massigen Stieren von den Vorjahressiegern Judith und Alfred Anderegg. Auf dem dritten Rang kamen die drei rassigen Jungstiere von Gian-Andrea Hänni aus Tschappina. Der Stierenmarkt war einmal mehr ein Treffpunkt von Stadt und Land. Während Schulklassen und Familien die imposanten Stiere von der Vorderseite bestaunten, studierten die Züchterinnen und Züchter die Munis von der Hinterseite. Der Handel lief heuer unterschiedlich: Die Kommentare der Stierenhändler reichten von «flaue Nachfrage» bis zu «ausverkauft».

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