Im Dezember 2020 wurde im Zusammenhang von Untersuchungen von einem Rinderabort bei einem Rind im Kanton Graubünden ein Verdacht auf Infektiöse Bovine Rhinotracheitis (IBR) festgestellt. Das schreiben die kantonalen Behörden in einer Medienmitteilung vom 23. Dezember. Das Tier sei geschlachtet und der betroffene Betrieb gesperrt worden.

Weitere Abklärungen laufen

Weitere Analysen im Referenzlabor sind im Gange. Wie der Kanton Graubünden weiter mitteilt, wird zurzeit abgeklärt, mit welchen Tieren das betroffene Tier Kontakt hatte. So soll die mögliche Ausbreitung der Krankheit verhindert werden. Alle Betriebe mit Tieren, die Kontakt mit dem betroffenen Rind hatten, werden vorbeugend gesperrt. Wie viele Betriebe das sind, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

Tierhandel beschleunigt Ausbreitung

Durch den regen Viehhandel in der Schweiz kann sich eine Tierseuche sehr schnell verbreiten. Um eine Ausbreitung präzis abzuklären und eine weitere Ausdehnung einzudämmen, braucht es eine lückenlose Überwachung des Tierverkehrs und entsprechende labordiagnostische Abklärungen. Dabei arbeiten die kantonalen Behörden, das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und das nationale Referenzlabor der Vetsuisse-Fakultät Zürich eng zusammen und informieren über die laufende Entwicklung.

 

Das Virus führt zu Fehlgeburten

Das IBR-Virus kann bei Tieren Fehlgeburten auslösen. Es tritt vor allem bei Rindern auf und befällt die oberen Atemwege. Für Menschen ist die Infektiöse Bovine Rhinotracheitis (IBR) harmlos.

In der Schweiz trat das Virus 1977 erstmals verbreitet auf. Ab 1983 startete der Bund ein 135 Millionen Franken teures Ausrottungsprogramm, das nach zehn Jahren zur Ausrottung der Krankheit in der Schweiz führte. Damit diese Anstrengungen nicht umsonst waren, setzen Bund und Kantone alles daran, den Status «Frei von IBR» zu behalten.

Letztmals gab es in der Schweiz im Jahr 2015 Fälle von IBR. Das Virus wurde damals aus Österreich eingeschleppt. 27 Betriebe in der ganzen Schweiz wurden gesperrt, darunter zwei im Kanton St. Gallen und einer in Graubünden.